Cartoon-Art: Transformers-Werkreihe von Zelimir Pecenica
Gebrauchsgrafiker leitet Angriff der Riesenroboter
Von Peter Joerdell für R2-Popsmart
Foto: Pecenica
Constructicons: Erstaunlich, was alles so in Baufahrzeugen steckt...
Bergisches Land/Solingen/Hilden. Schon länger machten die Transformers das alternative Kulturzentrum Cobra in Solingen unsicher – und zwar in Form von Grafiken des Solingers Zelimir Pecenica (32). Pecenica, eigentlich angehender Lehrer für Deutsch und Englisch, gehört zu den spät Berufenen.
Foto: Pecenica
Zeli Pecenica in seiner
"Blauen Phase".
„Naja, was heißt spät berufen… Gezeichnet habe ich eigentlich schon immer, Comics faszinieren mich, seit ich denken bzw. einen Stift halten kann.“ Nur dass er einmal doch noch die Kurve kriegen würde, als Grafiker und Künstler zu arbeiten, das hatte der Deutsche mit serbischen Wurzeln kaum noch für möglich gehalten.
„Aber manchmal kommt eben alles anders“, lacht Pecenica. Das „alles anders“ war in seinem Fall eine abgesagte Ausstellung in der Cobra, in der er neben dem Studium als Thekenkraft und „Mädchen für alles“ arbeitet.
„Wir brauchten binnen einer Woche eine neue Ausstellung – sonst hätten die Wände kahl und wir ziemlich alt ausgesehen.“ So kam es, dass Pecenica mit den Roboter-Grafiken in Acryl und Tusche, die er schon geraume Zeit zu Hause „eigentlich nur zum Spaß“ erstellte, in Serie ging. „Die Kollegen erinnerten sich an meine Comic-Künste. Zum Glück sagte ich nicht nein.“ Auf Holz, Karton und Leinwand produzierte er eine Woche lang wie ein Wilder. Meist Blow up-Versionen von Szenen aus 80er Jahre Transformers-Comics, wie sie früher bei Ehapa erschienen, aber auch einzelne Frames aus den Transformers-Zeichentrickfilmen, die es vor 20 Jahren auf RTL zu sehen gab.
Original-Hasbro Spielzeug in den 80ern vom Taschengeld gekauft: "Wir hatten ja nicht viel, so kurz nach dem Krieg"
„Oft liefen die Samstagsmorgens um 6 Uhr. Damals war ja am Gymnasium noch jeden zweiten Samstag Unterricht angesagt – mein bester Freund und ich, wir sind dann eine Stunde früher aufgestanden um uns in der Schule über die neueste Transformers-Folge unterhalten zu können.“ Und klar wurde auch das Original-Hasbro-Spielzeug vom sauer-ersparten Taschengeld gesammelt. „Wir hatten ja damals nicht viel, so kurz nach dem Krieg“, lacht Pecenica, für einen Moment die Nostalgie durch Ironie ersetzend.
Seite 1 von 3