Architekt Thorsten Symanzick hat zentralen Platz in Essen konstruiert
Neue Porschekanzel: SYMpathisch geplant
Von Peter Joerdell für R2-Horizont
Foto: Metten Stein + Design, Overath
Auch bei Tag muss sich die Gestaltung von SYMplan nicht verstecken.
Essen. Stolz steht Thorsten Symanzick auf dem Platz vor der Essener Porschekanzel. „Das war schon bisher unser wichtigstes Projekt, was Mike?“ Zufrieden klopft er seinem Mitarbeiter Mike Sbrzesny auf die Schulter. Es war ein weiter Weg, bis zur Eröffnung durch Essens OB Reinhard Paß am 25. März 2010. Damit wurde das Projekt „Porschekanzel“ des Büros SYMplan seiner Bestimmung übergeben: Von der Öffentlichkeit mit Füßen getreten zu werden, bis nichts mehr geht. Aber das wird eine Weile dauern: „Auf der gesamten Fläche kommen hochwertige Arcadia-Platten zum Einsatz, die wir in einem attraktiven Reihenverband verlegt haben.“ Symanzick prüft mit der Hacke seines Trekking-Schuhs spaßeshalber das Gewerk. Nichts wackelt. „Das hält ’ne Weile.“
Foto: Metten Stein + Design, Overath
Ein Blinden-Leitsystem sorgt
für sichere Überquerung.
Bis der edle anthrazit-farbene Platz fertig war, mussten die Essener ganz schön lange eine Großbaustelle hinnehmen. „Aber dafür bekommen sie eine Menge mehr geliefert, als sie vorher hier hatten“, betont Symanzick. „Zum Beispiel haben wir ein Leitsystem für Blinde und Sehbehinderte in den Boden eingearbeitet, was eine rasche Orientierung ermöglicht.“ In Bezirksvertretungssitzungen ist die so genannte „Kasseler Bordsteinkante“ schon so etwas wie ein Klassiker. Zudem ist der gesamte Platz durch seine Beschaffenheit besonders widerstandsfähig gegen Schmutz. „Das gewährleistet die passend genannte „Clean-Top-Oberfläche“ der Steinplatten, eine Spezialität der Firma Metten. Sie weist Schmutz ab und ist leicht zu reinigen.“
Fast möchte man meinen, Symanzick hätte am liebsten einen großen Eimer mit klebrigem Abfall mitgebracht, um genau das einmal schnell zu demonstrieren. Aber er kann sich noch einmal beherrschen. Weiterschlendernd pflichtet Symanzicks Assistent Mike Sbrzesny seinem Chef bei: „Klar, wenn man uns von der Sache hier reden hört, wundern sich manche Leute – das klingt nach einem Riesenprojekt, dabei sieht man später kaum etwas davon. Und das, obwohl die meisten Menschen so einen Platz keines zweiten Blickes würdigen, bis auf ein paar wenige Eingeweihte. Aber man stelle sich die Alternative vor – eine so stark vom Fußgängerverkehr beanspruchte Stelle im Herzen der Stadt, die nicht über eine anständige, zeitgemäße Aufpflasterung verfügt. Das Geschrei wäre groß…“
Auch der harte Winter 2009 / 2010 konnte die Beteiligten nicht aufhalten
Fest steht: Ohne einen guten Landschaftsarchitekten würden Projekte wie der Umbau der Essener Porschekanzel nicht funktionieren. Von der Ausführungsplanung bis zur Objektüberwachung war SYMplan dabei, kümmerte sich um die Fertigstellung der Zuwege in die neue Rathausgalerie (Porschekanzel) auf 500 m² Außenfläche. „Aber man wächst mit seinen Aufgaben“, lacht er, sich über das gemeinsam mit dem Architektenteam von Heinle & Wischer Partner durchgeführte Projekt freuend.
Deshalb durften sich alle Beteiligten auch nicht vom harten Winter 2009 / 2010 aufhalten lassen, der beinahe dazu geführt hätte, dass das Projekt nicht termingerecht abzuschließen gewesen wäre. Aber auch wenn der Boden gefroren und die Finger klamm waren, wurde das Projekt dank vereinter Kräfte wunschgemäß fertig. Termingerecht bis Mitte März wurden der Platz vor der Porschekanzel und das Ostportal am Rathaus übergeben. „Besonders die Fertigstellung des Ausgangs Ost zum Rathaus war ein zusätzlicher Wunsch des Bauherren“, erinnert sich Thorsten Symanzick, mit dem Arm auf das Areal weisend.
SYMplan übernahm dabei die Organisation und Koordination aller Gewerke sowie der architektonischen Projektmanagement-Aufgaben in partnerschaftlicher Zusammenarbeit mit der Projektsteuerung, dem Planer und dem ausführenden Betrieb. „Das war schon ein ziemlicher Akt“, erinnert sich Mike Sbrzesny, damals noch ganz neu im SYMplan-Team. Es galt, das Zusammenspiel der Firma Otto Conrad aus Köln für den Bereich Tiefbau und der Firma Weirich aus Essen, zuständig für die Dachabdeckung, optimal zu steuern. Keine leichte Aufgabe, und eine, die das ganze SYMplan-Team, also das Duo Symanzick-Sbrzesny, einiges an Überstunden gekostet hat. „Aber letztlich ist ja alles optimal gelaufen“, brummt Symanzick gegen den aufkommenden Herbstwind.
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