Ausstellung "THE GROUP 1965 - We are boys!" in der Kunsthalle Düsseldorf
Ein Rundgang durch die japanische Kultur
Von Madeline Sagner für R2-Bildungsbürger
Foto: Kunsthalle Düsseldorf
Aida Makotos "Monument for nothing": Ein Pandemomium von Eindrücken aus der japanischen Popkultur.
Foto: Kunsthalle Düsseldorf
Matsukage Hiroyuki: "Pony".
Düsseldorf. „THE GROUP 1965 – We are boys!“ zeigt in der Kunsthalle Düsseldorf viele verschiedene Facetten Japans. Aida Makoto, Arima Sumihisa, Kinoshita Parco, Matsukage Hiroyuki, Oiwa Oscar und Ozawa Tsuyoshi stellen insbesondere gesellschafskritische und politische Werke aus. Ihr gemeinsames Geburtsjahr, 1965, verbindet sie dabei miteinander: Themen wie Punkmusik, NATO-Doppelbeschluss, atomares Wettrüsten oder Erster Golfkrieg fallen in das Augenmerk des neuen Kunstbegriffs, der in diesen Jahren sowohl in Japan als auch in Deutschland erweitert werden sollte. Die Künstler selbst beschreiben dabei die Begegnung mit dem Werk von Joseph Beuys als besonders prägend. Der Düsseldorfer Künstler, damals bereits eine Ikone, stellt nicht nur den Bezug der sechs Künstler zur Landeshauptstadt her, sondern ist auch das deutsche Pendant zum Werk, das sich dem Betrachter derzeitig in der Kunsthalle zeigt. Verbunden werden hier elektronische Musik, Performance, überdimensionierte Wandmalerei, Bild und Installation zu einem Rundgang durch die japanische Kultur mit all ihren Stärken und Schwächen.
Manga-Elemente treffen auf beinahe apokalyptische Zustände
Aida Makotos wandfüllende Collage „Monument for nothing III“ zeigt eine beindruckende Fülle an Fotos, Manga-Comic Elementen oder Malereien innerhalb eines symbolischen Repertoires. Es versucht in jeder Einzelheit die Problematiken des japanischen Perfektionismus und der damit einhergehenden kulturellen Rationalität aufzuschlüsseln. Es ist die „erstaunliche anregende und paradoxe Arbeitsweise“, die Dr. Gregor Jansen, Leiter und Kurator der Ausstellung, diesem Werk im Besonderen zuweist: Der in glitzernden Lettern über die Collage fegende Schriftzug „Suicide“ zeigt am deutlichsten die Kluft zwischen Aussage und erstem äußeren Erscheinungsbild, die dem Betrachter eindeutig Missstände und problemorientierte Bildsymbolik aufzeigen will.
Oiwa Oscar zeigt semi-apokalyptische Landschaften, ob mit "Fireshop" oder aber mit...
... "Ghosts", einem Bild, das regelrecht an Szenen aus SF-Horror-Streifen erinnert.
Fotos: Kunsthalle Düsseldorf
Fast schon zu normal mutet dagegen seine detailverliebte "Asian Kitchen" aus dem Jahr 2008 an.
Oiwa Oscar zeigt die industrialisierte Welt aus seiner ganz eigenen Sichtweise: Straßenzüge japanischer Großstädte werden zum Schauplatz beinahe apokalyptischer Zustände. Wahr und falsch bewegen sich an einer sehr undeutlichen Grenze und bleiben im beinahe poetischen Raum. Licht spielt in Oiwas Werk eine große Rolle und bleibt immer wieder beleuchtendes Instrument aktueller Gesellschaftsverhältnisse und deren kritischer Betrachtung, die es im Gemälde selbst aufzudecken gilt.
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