Damit es mit dem Chef und dem Hummer klappt:

Zehn Tipps für Manieren bei Tisch

Von Peter Joerdell für R2-Gabelbieger

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Foto: Public Domain

Perfekte Tischmanieren können durchaus der Karriere förderlich sein. Das war auch schon in der Antike so.

Rhein-Ruhr. Bevor Sie Shrimps beim Entschalen mit der Gabel ins Aquarium katapultieren oder Sie durch ein sehr intensives Verhältnis zum für die Allgemeinheit bestimmten Brotkorb auffallen, haben wir hier für Sie, liebe R2-Leser, zehn Tipps für die Situation „Geschäftsessen“ gesammelt. Also, keine Angst vor offizielleren Terminen als einem Treffen mit der Clique im „Restaurant zum Goldenen M“ – hier kommen die R2-Karriereleiter-Tipps, mit denen Sie so manche Untiefe beim offiziellen Diner sicher gut umschiffen werden. Denn wir alle wissen ja: Gute Umgangsformen entscheiden mit über den beruflichen Erfolg.

1. Schlipp, Schlapp - das Kreuz mit der Suppe

Der Suppenlöffel liegt rechts von Messern und Gabel (falls es mehrere Gänge gibt). Beim „kleinen Gedeck“ liegt der Suppenlöffel über dem Teller. Nie den Löffel kalt pusten! Den Löffel mit der Spitze zum Mund führen, Ellenbogen nicht auf dem Tisch abstützen, um Himmels willen nicht mit dem Löffel gestikulieren. Das gilt übrigens für alle Bestecksorten. Suppentassen können Sie auslöffeln und den letzten Rest trinken, wobei man die Tasse bei den Henkeln fasst. Suppenteller hingegen bitte nie austrinken. Und: Brotwürfel in die Suppe werfen und Mitlöffeln gehört sich nicht.

2. Dekoration - frei zum Abschuss

Kunstvolle Deko mit frischen Früchten – eine große Versuchung. Was tun? Kraftvoll zubeißen oder links liegen lassen? Früher wurden Dekorationen NIE mitgegessen. Heute darf man, das gilt auch für Obst am Glasrand. Für eventuelle Obstreste können Sie den Kellner um einen kleinen Teller bitten. Aber bitte: die Deko ohne Tropfen und Triefen vernichten…

3. Fingerfood - das unbekannte Wesen

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Foto: Heinz Wehmann

Fingerfood ist eine Herausforderung für jeden, der sich bei Tisch perfekt benehmen will.

 

Immer öfter kommt es auch bei Geschäftsessen zu Begegnungen der Dritten Art. Was ist eigentlich Fingerfood – und wie isst man es? Wichtigste Regel: Gibt es eine Fingerschale oder Zitronentücher zum Abwischen der Finger, kann, was serviert wird, mit den Händen gegessen werden. Ob Chickenwings, Garnelen oder Shrimps. Liegt da nur die normale Serviette, sind Sie im Level für Fortgeschrittene: Mit ihr wird nur der Mund abgetupft, alles andere wird mit Messer und Gabel (z)erlegt. Hier noch ein paar Stichworte zu den bekanntesten Fingerfood-Aliens:

• Austern Austern schlürft man mit dem so genannten Austernsaft. Mit Austerngabel oder Austernmesser wird der Inhalt von der Muschelschale gelöst. Gewürzt wird mit Zitronensaft.

• Garnelen Zuerst lösen Sie den Kopf der Garnele mit einer Drehung vom Körper. Danach werden die Beinchen am Bauch beseitigt, zu guter Letzt der Panzer aufgebrochen und abgezogen. Beim Essen hält man die Garnele am Schwanz.

• Muscheln Sie lösen bei den Muscheln mit einer Gabel das Fleisch heraus, das Sie dann auch mit ihr essen. Die freigelegte Muschel benutzt man als Zange, und löst mit ihr die übrigen Muscheln aus. Das Fleisch wird auch mit der „Zange“ zum Mund geführt. Geschlossene Muscheln sollte man wegen Gesundheitsrisiken nicht verzehren.

• Spareribs Bei Spareribs dürfen Sie richtig zupacken – mit beiden Händen anfassen und vom Knochen abnagen ist angesagt. Was an Knochen übrig bleibt, legen Sie auf den dafür bereitgestellten Beiteller.

• Sushi Alarmstufe Rot! Sushi ist NIE Fingerfood. Und wer es ohne Stäbchen serviert, müsste in den Augen der meisten Japaner gewiss Harakiri begehen. So rücken Sie den Reis-Fisch-Röllchen zuleibe: Erst vermengt man den Wasabi (Meerrettich-Senf) mit der Sojasoße, dann schnappen Sie sich Ihr Sushi mit den Stäbchen und tunken es in das Schälchen, um es danach zum Mund zu führen – guten Appetit!

4. Glasklar - auf die Haltung kommt es an

Alle Gläser mit Stiel bitte auch an selbigem anfassen – sonst zeugt das nur von Stilmangel Ihrerseits. So geht’s richtig: Mit drei Fingern (Daumen, Zeige- und Mittelfinger) am oberen Drittel des Stiels festhalten. Warum nicht am Kelch anfassen? Klar, sonst gibt es hässliche Fingerabdrücke und gekühlter Weißwein z.B. würde von den Händen erwärmt. Typische Stielgläser: Weißwein-, Rotwein-, Sekt- und Wassergläser. Hat ein Glas einen sehr kurzen Stiel, etwa ein Cognacglas, darf es am Kelch gehalten werden.

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Kommentare  

 
0 #1 Pichler Hans 2011-09-12 14:31
Zur Tischkultur.
Ich bin der Meinung, wenn es der älteren Dame schmeckt, so ist es für sie persönlich so bestens, sonst würde sie es ja nicht tun. Alles andere "das hat man ja schon in der Antike so gemacht" muss nicht immer richtig sein. Oder finden Sie die Biedermeier-Epoche (starr und steif gekleidet) richtig? Alles was Sie darauf zur Antwort geben ist subjektiv empfunden. Das ist meine Meinung. Beste Grüsse
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