Agentur Dicke & Partner stattet Ruhr 2010 mit Werbeartikeln aus

Ruhrpott-Deutsch auf Zuckertütchen

Von Sun-Mi Jung für R2-Horizont

Ruhrstadt/Dortmund. „Die Menschen haben den Ruhrstadt-Gedanken doch schon längst in ihr Alltagsleben übernommen“, meint Karin Dicke, Ruhrstädterin und Unternehmerin aus Dortmund. „Nur Verwaltung und Behörden tun sich noch schwer damit.“ Das Ruhrgebiet als wirtschaftliche, kulturelle und gesellschaftliche Einheit – das ist der Gedanke von Ruhr 2010. Mit zahlreichen Veranstaltungen feiert sich die Region als Kulturhauptstadt Europas. Eine, die nicht nur als Bürgerin hautnah dabei ist, sondern auch einen wichtigen Beitrag zum Gelingen des Projekts leistet ist Karin Dicke, geschäftsführende Gesellschafterin von Dicke und Partner, einer Dortmunder Agentur für Werbemittel. Der R2-Bildungsbürger sprach mit der Unternehmerin über die Metropole Ruhr, Ruhr 2010 und viele, viele Werbeartikel.

Baseballcaps zum Still-Leben auf der A 40 in Autobahnschild-Blau, grobes Grubensalz, Ruhrgold Senf, T-Shirts, Taschen und Regenschirme, Taschentücher, Aufkleber, Bleistifte, Bonbondosen, Bücher – der großzügige Ausstellungsraum der Agentur Dicke und Partner zeigt dennoch nur eine Auswahl der Ruhr 2010-Produkte. Über 200 verschiedene Produkte für Einzelhändler und Endkunden hat Karin Dickes Agentur mittlerweile entworfen, herstellen lassen und on- und offline vertrieben. Und die Produktion nimmt kein Ende. Immer noch werden neue Artikel entwickelt und hergestellt. Manchmal sogar mit Hilfe der Bürger, die ihre Vorschläge Karin Dicke vorstellen. Um diesen spannenden Auftrag zu bekommen, musste sich die Agentur einem europaweiten Wettbewerb stellen. Im April 2009 erhielt die Agentur den Job. „Darüber haben wir uns riesig gefreut“, erinnert sich Karin Dicke. Wie sie das gemacht haben? Mit erstklassigen Referenzen (unter anderem Zeche Zollverein) und natürlich mit einem erstklassigen Konzept: So lautet eine Ruhr 2010 Design-Reihe „Leet-Speak“, kommt ganz ohne plakatives Logo aus und nutzt stattdessen die „Geheimsprache“ der Computerszene, um den Schriftzug Metropole Ruhr darzustellen. Aufgedruckt auf Taschen oder Kleidung verleiht es den Produkten Designerqualitäten, Coolness und verweist ganz subtil auf Ruhr 2010.

Zehn Mitarbeiter sind schwerpunktmäßig mit dem Projekt beschäftigt

Der Zuspruch ist gigantisch. „Es gibt Anfragen und Bestellungen bundesweit. Wir sind über die Region hinaus öffentlich geworden“, stellt Karin Dicke fest. Sie kann es beurteilen, denn auch der Ruhr 2010 Online-Shop wird von ihrer Agentur betreut und verwaltet. Jede Bonbondosen-Bestellung geht in Dortmund ein, wird hier versandfertig gemacht und auf die Reise geschickt. Ein Aufwand, der nur dank der zehn Dicke und Partner Mitarbeiter, die schwerpunktmäßig das Projekt betreuen, zu leisten ist. Schon bei der Eröffnungsveranstaltung auf der Zeche Zollverein nahm Karin Dicke die unglaublich gute Stimmung wahr. „Da ist eine Tür aufgegangen. Und das alles trotz der eisigen Kälte“, sagt Karin Dicke.

Sie hofft, dass etwas von 2010 bleibt. Ein Basisgefühl für die Metropole Ruhr. „Ende 2010 werden wir in der Öffentlichkeit anders wahrgenommen“, ist sie sich sicher und glaubt, „das ist eine Chance, sich für die Zukunft zu positionieren.“ Das Ruhrgebiet, das sei doch das Silicon Valley des letzten Jahrhunderts gewesen, das eine ganze Region finanziell versorgt hat. Und trotzdem dieser Negativtouch. „Wir müssen ein Wertegefühl bekommen. Vielleicht können wir ja doch eine Tourismusgegend werden.“ So viele Plätze zum Anschauen, soviel Kultur, soviel Natur, „nur spricht keiner drüber“. Für Karin Dicke ist das Ruhrgebiet schöner als Paris. Ihr Tipp „Machen Sie mal eine Radtour durchs Ruhrgebiet.“

Paket "Pommes-Schranke" mit Piekser aus Edelstahl

Aber zurück zu den Werbemitteln. Die auch allen Menschen außerhalb der Region die unglaubliche Einzigartigkeit der Metropole zeigen. Das Paket „Pommes Schranke“ beinhaltet einen Pommesführer und eine Piekser aus edelstem Stahl. Zusammenschraubbar und von einem renommierten Küchenhelfer-Hersteller. Zuckertütchen waren ein Produkt, welches Karin Dicke lange Zeit Kopfzerbrechen machte. Es musste originell sein und eine Geschichte erzählen. Die Lösung: es gibt einen Zuckertütchen-Ruhrgebiets-Sprachkurs. Jedes Tütchen erklärt einen anderen Ruhrgebietsausdruck… Wenn das nicht echte Kulturbotschafter sind.