Solinger Galeristin Ruth Boomers betreibt Galerie für den Kunst-Nachwuchs
Ein(e) Eck(e) für die Kunst
Von Peter Joerdell für R2-Bildungsbürger
Foto: Joerdell
Ruth Boomers vor einem Werk ihres Mannes Jan Boomers.
Solingen. Wer mit jungen Künstlern über die Solinger Galeristin Ruth Boomers spricht, bekommt meist folgende Reaktion: „Wow – wenn ich mal in ihrem Alter bin, möchte ich auch noch so fit und engagiert sein.“ Ruth Boomers und das Art Eck sind zwei Seiten einer Medaille. Seit 1999 betreibt sie die Galerie Art Eck am idyllischen Gräfrather Markt, der heimlichen Solinger Altstadt. Aufgebaut hatte die Galerie ihr Mann, Jan Boomers, einer der bekanntesten Solinger Maler, dessen Werke aus dem öffentlichen Raum in der Klingenstadt kaum wegzudenken sind und dem auch international großer Erfolg beschieden war, etwa in Frankreich und Chile.
Seit seinem Tod leitet Ruth Boomers die Geschicke des Art Eck. Sie führt die Galerie in seinem Geiste weiter: Zum Selbstkostenpreis, als Plattform für junge und unbekannte Künstler, die durch ihr Talent bestechen und in die Boomers’sche Kunstphilosophie passen.
Frei nach Claes Oldenburg: "Kunst soll nicht im Museum auf dem Hintern sitzen"
„Ich könnte es mir kaum oder nur unter sehr speziellen Umständen vorstellen, klassische Stillleben auszustellen“, erzählt die agile 81-Jährige. „Kunst muss überraschen, muss auch provozieren. In jedem Fall hat Kunst, um es mit den Worten von Claes Oldenburg zu sagen, was Besseres zu tun als im Museum auf dem Hintern zu sitzen.“ Elitär im Anspruch aber nicht verkopft, direkt im Ausdruck und in der Sprache aber nie barsch oder unsensibel: Ruth Boomers ist einer jener seltenen Fälle im Kulturbetrieb, bei denen es einem Galeristen bzw. hier einer Galeristin, bedinungslos um die Kunst geht, nicht ums Geschäft oder andere Eitelkeiten.
Foto: Boomers
Ruth Boomers mit einem eigenen Werk: Von der Welt unbemerkt hat auch sie immer gemalt, gezeichnet - und geschrieben.
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