Schmuckpflege-Tipps von Goldschmiedin Petra Niehues
Damit alles Gold auch lange glänzt
Von Peter Joerdell für R2-Stilikone
Foto: Niehues
Königliches Handwerk: Besonders die Goldschmiede-Kunst hat goldenen Boden (Krone: Anfertigung für Wald der Legenden e.V. in Münster).
Tipp 1: Investieren Sie in ein gutes Silbertuch. Das ist besser als alles hemmungslos in Tauchbäder eintauchen (dazu später noch mehr). Speziell bei Silber und Gold ist man mit einem solchen Tuch meist ausreichend bedient. Es muss aber schon ein imprägniertes Schmuckpflegemitteltuch sein. „Besonders bei Silber kann es nach Bedarf öfter zum Einsatz kommen, denn Silber läuft stärker an, d.h. es setzen sich eher Oxide auf seiner Oberfläche an“, weiß Fachfrau Petra Niehues. Auch Gold schadet ein Silbertuch aber nicht, hier kann man es ebenfalls unbedenklich einsetzen.
Tipp 2: Tauchbäder: „Hier sollte man besonders darauf achten, dass nicht jeder Schmuck, in dem Steine verarbeitet sind, bedenkenlos eingetaucht werden kann“, betont unsere Goldschmiedin. Alles was untere Plätze auf der Mohshärte-Skala belegt, also relativ weich ist, kann problematisch werden. Ein Diamant (Mohshärte 10, nichts kann ihn ritzen) ist recht unbedenklich, ebenso ein Sapphir (Mohshärte 9, ein sehr hartes Mineral), auch Rubine können kaum Schaden nehmen. Anders sieht es aber bei Perlen, Korallen, Lapislazuli, Bernstein oder aber auch Opalen aus um nur einige zu nennen.
Tipp 3: Ultraschallbad vs. Chemische Tauchbäder: Beides kann man inzwischen in vielen Drogerien kaufen. Gerade bei den chemischen Bädern, die entoxidierende Mittel enthalten, ist aber etwas Vorsicht in der Handhabung geboten. „Befolgen Sie unbedingt die Gebrauchsanweisung“, rät die R2-Schmuckexpertin. Nach dem Bad sollten sie das Schmuckstück erst über dem Behälter ordentlich abtropfen lassen, dann über dem Ausguss gut abspülen. „So vermeiden sie Chemikalien-Rückstände, die zu allergischen Reaktionen auf der Haut führen können.“ Welches Bad besser ist, hängt vom Zweck ab, für den es eingesetzt werden soll. Groben Schmutz können sie damit natürlich nicht entfernen („aber so schmutzig sollten ihre guten Stücke ja eigentlich auch nicht werden“, schmunzelt Niehues).
Tipp 4: Steine nie abreiben! Nachpolieren oder schleifen sollte dem Fachmann überlassen werden! „Metallteile am Schmuckstück können aber stets bedenkenlos mit geeigneten Tüchern abgerieben werden.“
Tipp 5: Generell sollte man davon absehen, bei Steinen selbst Hand an zu legen. Auch wenn sie aus der Fassung gesprungen sind: Nie festkleben oder in diese zurückdrücken. Es können Sprünge entstehen oder Ecken aus dem Schliff rausbrechen, womit der Stein unter Umständen ruiniert sein kann.
Foto: Joerdell
Es muss nicht immer Metall sein: Auch natürliche Materialien, hier Muscheln, inspirieren Petra Niehues beim Schmuckdesign.
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