Natalia Kills, auch bekannt als "die dunkle Lady Gaga" im Interview
Handschellen und Liebesstellungen
Von Thorsten Wilms für R2-Popsmart
Foto: Natalia Kills
Spielt gern auch mit Gothic-Look und entsprechenden Accessoires: Natalia Kills.
Köln. Sie ist sexy, wild und auf dem besten Weg ein echter Top-Star zu werden. Gerade noch rollte sie die Charts von hinten auf und platzierte ihren Song „Mirrors“ in den Top-Ten, jetzt legt sie mit ihrem Album „Perfectionist“ nach. R2-Popsmart traf sich in einem Kölner Hotel mit der attraktiven Künstlerin und erfuhr auch einige private Details…
R2inside: Natalia, vielen Dank, dass Du Dir die Zeit für das Gespräch genommen hast. Du wirst auch als dunkle Version von Lady Gaga beschrieben. Wie zutreffend ist diese Beschreibung?
Natalia Kills: Ich freue mich darüber, denn sie ist ja sehr erfolgreich und auch sie schreibt ihre eigenen Songs, ist für alle kreativen Dinge selbst verantwortlich und sie ist eine starke Frau. Andererseits unterscheiden sich meine Stücke speziell von ihren Hitsingles dadurch, dass meine Songs wirklich dunkler sind. Ich selbst habe diesen Vergleich erst von Fans gehört, später haben es dann Journalisten aufgegriffen und irgendwann war es überall zu lesen. Es muss wohl etwas dran sein…
R2: Du hast Erfolg, seit Du mit 14 eine TV-Karriere in verschiedenen Serien gestartet hast. Du bist also Aufmerksamkeit gewohnt. Übermannt Dich dieses riesige, plötzliche Interesse an Dir jetzt trotzdem noch manchmal?
Natalia: Auf eine Art sicher, denn ich arbeite speziell an meiner musikalischen Karriere seit ich 17 bin und endlich halte ich meine fertige CD in den Händen und merke, wie Menschen sich über meine Musik, meine Videos und meine Web-Filme freuen. Es macht mich einfach glücklich. Aber es ist nicht so, als würde es mich so stark übermannen, dass ich damit nicht klar komme. Die Berühmtheit interessiert mich gar nicht, sondern nur die Tatsache, dass ich meine Kreativität ausleben kann.
R2: Wie hat sich Dein Leben mit dem Erfolg verändert?
Natalia: Das ist schwer zu beantworten, denn an den ersten Singles, dem Album, meinen Internet-Kurzfilmen, meinen Fotos und allem, was dazu gehört, arbeite ich schon fast vier Jahre. Somit ist das Neue in meinem Leben, dass nun die Leute reagieren, dass ich Interviews gebe, bei „Schlag den Raab“ mitmache, Fans bei Facebook meine Songs und Posts kommentieren… Aber mein Leben ist weiterhin fast genauso, ich arbeite weiter wie vorher.
R2: Dein Album heißt „Perfectionist“. Bist du einer?
Natalia: Ja, ein fast neurotischer Perfektionist. Aber sind das nicht viele? Ich bin immer sehr kritisch mit mir und möchte immer das Beste aus mir heraus holen, selbst wenn es sich nur um meine Frisur dreht und ein Haar absteht. Das macht mich verrückt. Und auch die Leute, die mich umgeben, müssen mir das Gefühl geben, dass alles richtig ist. Ein Partner muss selbst nicht perfekt sein, aber er muss mir das Gefühl geben, dass ich es bin.
Foto: Natalia Kills
Garantiert kein Brett vorm Kopf: Natalia Kills ist ein Popstar, der sich realistisch einschätzt.
R2: Gibt es überhaupt einen Mr. Perfect?
Natalia: Wenn man die Blumen immer zählt, die er einem schenkt, dann nicht. Aber wenn er dafür sorgt, dass ich mich gut fühle, dann ist er perfekt. Ich glaube nicht an den Prinz, der auf seinem Schimmel kommt und an das „so lebten sie glücklich bis an ihr Lebensende“. Um den richtigen Partner zu finden, muss man seine eigenen Erwartungen ablegen und sich überlegen, was man zusammen erreichen könnte.
R2: Deine eindringlichen „Love Kills“-Kurzfilme (zu sehen auf youtube), Deine vielen Interviews, Deine expliziten Texte… all das scheint zu unterstreichen, dass man als Künstler heute viel mehr von sich Preis geben muss, um Fans und die Presse zu befriedigen, als früher. Lässt Du die Leute gerne an deinem Leben teilhaben?
Natalia: Ja, denn so bin ich. Ich bin ehrlich und offen. Wer mich kennen lernen will, wer mir nah sein will und wissen möchte, warum ich in meinen Texten bestimmte Dinge ansprechen, kann sich über meine Meinung und meine Erfahrungen informieren. Für mich gehört ein Einblick in mein Leben dazu, damit die Menschen meine Musik als ehrlich und persönlich empfinden.
R2: Du bist in verschiedenen Ländern aufgewachsen. Wie hat das Deine Musik inspiriert?
Natalia: Ich denke auf eine Weise hat es das bestimmt getan. Ich habe in meiner Jugend in Barcelona gelebt und war im Dali-Museum und war beeindruckt davon, wie seine Kunst die Jahre überlebt hat und noch immer bestaunt wird. Oder nimm den Dom hier in Köln. Vor hunderten Jahren hat ein Architekt diese Vision gehabt und noch in tausend Jahren werden Menschen vor diesem erhabenen Bauwerk stehen und es eindrucksvoll und düster finden. Wahrscheinlich wollte ich auch Ideen verwirklichen, die die Gefühle wie Freude oder Interesse hervorrufen und viele Jahre Bestand haben. Ich möchte, dass Leute so an meine Musik denken, wie ich an meinen ersten Kuss und meinen ersten Freund denke, wenn ich einen bestimmten Blink 182-Song höre.
Seite 1 von 2