Band aus dem R2-Gebiet revolutionierte elektronische Musik
Kraftwerk: Die Roboter aus Düsseldorf
Von Peter Joerdell für R2-Popsmart
Foto: Ueli Frey (Lizenz)
Kraftwerk anno 1976: Da galten sie noch als reine Avantgarde, weil es den Begriff Electro-Pop schlicht noch nicht gab.
Düsseldorf. Alles begann mit Florian Schneider-Esleben und Ralf Hütter. Zunächst nannten sie sich noch Organisation, wurden aber nur als überaus abgefahrene Avantgarde wahrgenommen. Ihren Zeitgenossen gaben sie hauptsächlich Rätsel auf. Als die Embryonal-Phase von Kraftwerk begann, waren zunächst har Klaus Dinger und Michael Rother dabei, die später als die Krautrock-Sensation NEU! in die Geschichte eingehen sollen. Viele Musiker wurden ausprobiert, bis das Line-up schließlich mit Karl Bartos und Wofgang Flür komplett war. Aus ihnen wurde das Rückgrat von Kraftwerk, Flür war dann allerdings seit 1986 nach "Electric Cafe" nicht mehr dabei, und Bartos war seit 1991 in der Schaltzentrale von Kraftwerk nicht mehr vertreten.
Kraftwerk leisteten übrigens auch technologische Pionierarbeit. Aus purem Spaß an der Freud wurde aus einer einfachen Rhythmusmaschine ein elektronisches Schlagzeug gebastelt. Damit eröffneten sich nuee Möglichkeiten und ein satterer, trotzdem elektronischer Sound.
Foto: public domain
Die Kling Klang-Studios in der Mintrop-
Straße in Düsseldorf (rotes Viereck).
Autobahn: der unvergessene erste Hit
Der erste Hit, der dabei herauskommt, ist bis heute unvergessen: 1974 gab es kein Kofferradio in der Republik, aus dem nicht "Autobahn" von Kraftwerk plärrte. Und auch in den USA waren die Düsseldorfer bald in den Hitparaden ganz vorn mit dabei. Das kannte die Welt noch nicht: Ein Quartett, das auf der Bühne lediglich aufs Knöpfchen drückte. So markiert 1974 neben dem Geburtsjahr des Punkrock auch die Geburtsstunde der modernen elektronischen Musik.
Die meisten Kraftwerk-Alben waren dabei stets Konzept-Alben, also thematisch klar abgegrenzt. Die Band arbeitete stets über Reduktion an öffentlichem Auftritt an ihrem Image. Interviews waren jedenfalls stets Mangelware. Bis heute pflegen die Kraftwerker dieses zurückhaltende Bild von sich selbst.
Foto: Roland Preuß (Lizenz)
Live-Auftritt von Kraftwerk um die Jahrtausendwende, im Hintergrund Tour de France-Video.
Seite 1 von 2