Großstadtsingle "Kerry Brat-Show" über moderne Partnersuche

Liebe in Zeiten des Internets

Von Sun-Mi Jung für R2-Mein Leben

Foto: © Masahiro Hayata, Lizenz

Die Liebe sucht der Mensch sein Leben lang. Auch im reifen Alter von 60 Jahren und mittlerweile auch gern im Internet. So wie "Kerrys" Freundin "Säm Enta".

Rhein-Ruhr. „Kerry Brat-Show“ ist mit ihrem Single-Dasein nicht allein im R2-Gebiet. Sie hat auch jede Menge Freundinnen, die ein ähnliches Leben führen. Und zwar in jedem Alter. Eine ihrer liebsten Freundinnen ist mittlerweile schon 60 Jahren alt. Nennen wir sie „Säm Enta“. Und auch „Säm Enta“ sucht den Mann für den Rest ihres Lebens. Sie hat dafür das Internet entdeckt. „Denn so kommen einem die Männer ins Haus“, meint „Säm Enta“.

„In meinem Alter einen passenden Mann zu finden ist gar nicht so einfach“, findet „Säm Enta“. „Säm“ ist schick, gestylt, sportlich, arbeitet selbstständig in der Kreativbranche, zweimal geschieden (!), hat einen erwachsenen Sohn, sieht viiiiel jünger aus und ist ein wenig abenteuerlustig. Jetzt stürzt sie sich ins Internet. Sie hat sich bei einem Flirtportal angemeldet, sucht dort den Mann für den Rest ihres Lebens und nennt der R2-Bettkante fünf Gründe für die Liebe im Internet.

1. Ausgehen in "meinem" Alter?

 „Die Möglichkeiten auszugehen sind in meinem Alter doch ein wenig begrenzt“, findet sie. „Tagsüber ist das alles ja gar kein Problem. Da gehe ich überallhin. Auch allein. Aber nach 18 Uhr allein als Frau in Disco, Kneipe oder Clubs? Nein, da fühle ich mich doch ein wenig unwohl. Irgendwie wird man als Frau dann doch negativ stigmatisiert. Aber Gott sei Dank gibt es ja das Internet. Dort ist für jeden in Platz. Selbst für mich.“

2. Vorauswahl

Dann findet „Säm“ noch einen sehr praktischen Grund für die Internetsuche. „Man kann ja tatsächlich sehr früh eine Vorauswahl treffen, indem man Interessen, Werte und persönliche Eigenschaften abgleicht. Passt der eigentlich zu mir und meinem Leben? Das ist im normalen Leben ja nicht möglich. Natürlich muss man dabei bedenken, dass bei den Profilangaben im gewissen Rahmen auch gemogelt wird…“

3. Enttäuschung ersparen

Punkt 2 gilt natürlich auch andersrum. „Ich kann mir eher die eine oder andere Enttäuschung ersparen. Denn alle Männer, die sich bei mir melden, haben ja ebenfalls eine erste Vorauswahl getroffen und sind trotzdem bei mir gelandet. Zumindest wissen sie, wie alt ich bin, was meine Interessen sind und wie ich aussehe. Alles drei scheint die ersten Interessenten zumindest nicht abzuschrecken…“

4. Marktwert testen...

„Außerdem tut dieser Internet-Spaß auch einfach der Seele gut. Ich bekomme Bestätigung, wenn sich viele Männer mein Profil anschauen und zumindest oberflächlich interessiert sind“, schmunzelt „Säm“. „Marktwert testen“, nennt sie das. Und das alles aus dem gemütlichen Wohnzimmer heraus.

5. Schutz der Anonymität

„Säm Enta“ ist zwar alles andere als schüchtern und unsicher. Dafür steht sie zu sehr im Leben. Dennoch schätzt sie den Schutz des anonymen Internets. „Die erste Kontaktaufnahme wird dadurch erheblich erleichtert“, meint sie. „Auf der Straße einfach so einen wildfremden Mann ansprechen, der mir gefällt? Nein, das bringe ich nicht. Aber einem Mann, dessen Profil mir gefällt, per Internet eine kurze Nachricht schicken? Das geht. Ist ja auch erwünscht. Und falls er nicht reagiert, kann ich damit auch leben. Auf der Straße würde ich ja vor Scham im Boden versinken…“

Single im R2-Gebiet

"Kerry Brat-Show" ist eine junge Frau aus dem R2-Gebiet, die beruflich und privat erfolgreich ist und mitten im Leben steht. Zu ihrem vollkommenen Glück fehlt ihr „nur noch“ der passende Mann. Für die R2-Bettkante schreibt sie auf, was ihr dabei so alles durch den Kopf geht.

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