Biologisch einwandfrei und fair: Mode zum Wohlfühlen

Bio-T-Shirts aus dem "Tante-Emma-Laden"

Von Sun-Mi Jung für R2-Stilikone

Foto: Jung

Fair gehandelt und/oder biologisch angebaut sind die Sachen, die man im Geschäft "FairBleiben" bekommt.

Dortmund. Der Heilige Weg in Dortmund ist nicht mehr ganz Downtown. Dafür gehört er zum Kaiserstraßenviertel, welches sich durch elegante Gründerzeitvillen und entsprechend „hochwertiges“ Gewerbe auszeichnet. Hier, zwischen vielen hübschen Brautmodeläden, finden wir auch das Geschäft FairBleiben von Andrea von der Heydt. Den Laden, „in dem es nicht riecht“.

Vor ziemlich genau einem Jahr hat Andrea von der Heydt ihr Geschäft eröffnet. Vier Jahre lang führte die 42-jährige, gelernte Schauwerbegestalterin einen Lottoladen in Dortmunds angesagtem Kreuzviertel. Dort machte sie auch die Bekanntschaft mit der Bio-Szene, die dort unter anderem ansässig ist. Bei einer Veranstaltung zum Thema Fairen Handel stellte sie fest: Hey, Bio-Mode ist ja heute richtig tolle Fashion. Und schon war die Idee geboren, einen eigenen Bio-Textilien-Laden zu eröffnen.

„Meine Eltern waren auch schon mit einer Fleischerei selbständig“, begründet die Jungunternehmerin ihre Energie und Entschlossenheit, ein eigenes Geschäft zu gründen. Und heute führt sie rund 30 Hersteller, die biologische, bzw. faire Mode für jedes Alter anbieten. Denn das ist die Voraussetzung, um als Produkt in das Geschäft von Andrea von der Heydt aufgenommen zu werden. „Entweder Bio. Oder fair gehandelt. Oder auch einfach beides“, so die Inhaberin über ihr Sortiment.

Verkaufsschlager: Bio-T-Shirts

Im Angebot hat sie die ganze Bandbreite, die ein Mensch braucht, um sich einzukleiden. Das geht los bei Socken und Unterwäsche, über Jeans, Tops, Blusen, leichte Jacken, T-Shirts, bis zu Schals, Tüchern, Schmuck, Accessoires und Gürteln. Auch Stofftaschen und sogar ein paar Deko-Artikel für die Wohnung sind dabei. Der absolute Verkaufsschlager: T-Shirts.

Die funktionieren so gut, weil sie so praktisch und universell einsetzbar sind. Nicht die Welt kosten. Und natürlich auch, weil sie so witzig aussehen. Von einigen Herstellern, mit denen Andrea von der Heydt zusammenarbeitet, bekommt sie auch nur ganz kleine Auflagen. Was für den Kunden bedeutet, dass er quasi ein Einzelstück erwirbt. „Das ist keine Massenware. Dieses T-Shirt gibt es dann nur wenige Male in Deutschland.“

Foto: Jung

Von Socken und Unterwäsche, über Hosen, T-Shirts, Blusen und Accessoires ist alles dabei.

Was Andrea von der Heydt (noch) nicht anbietet, sind funktionale Jacken und Business- und Abendmode. „Da ist die Nachfrage einfach noch nicht so groß, dass es sich für die Hersteller richtig lohnen würde“, meint Andrea von der Heydt. „Obwohl, Colin Firth ist im Bio-Anzug zur letzten Oscar-Verleihung erschienen...“, schmunzelt sie. Aber Colin Firth ist ja auch ein Hollywood-Star und schon ein ganz besonderer Kunde.

Die Marken, die „FairBleiben“ vertreibt, werden wie so oft in der Textilbranche in Südostasien produziert. Aber auch im Hochlohnland Deutschland. Wie das möglich ist? „Bei den in Deutschland produzierten Artikeln arbeiten alle Beteiligten mit geringeren Margen. Und sind damit auch zufrieden“, so die Unternehmerin. Dadurch bewegen sich die Preise für den Kunden im bezahlbaren Rahmen. „In Deutschland hergestellte Biounterwäsche ist dann auch nicht teurer als eine bekannte, konventionelle Markenunterwäsche. Außerdem verzichten die in Deutschland produzierenden Hersteller auf teure Werbung, die der Konsument ja letztlich auch mitbezahlt.“ Alles also ganz fair und ziemlich vernünftig.

Neben dem guten Gewissen, das sich die FairBleiben-Kunden bei Andrea von der Heydt „kaufen“ können, bekommen sie noch ein weiteres gutes Gefühl: Wellness. „Die Textilien riechen nicht nur gut. Sie fühlen sich auch besonders gut und weich an.“ Angeboten werden ausschließlich Naturfasern, wie Hanf, Biobaumwolle, Soja, Bambus, Schurwolle oder Leinen. „Das ist reine Wohlfühlkleidung. Ganz ohne Pestizide.“

Entsprechend anspruchsvoll sind auch die meisten Kunden, die den „Tante-Emma-Laden“, wie Andrea von der Heydt ihr Geschäft selbst liebevoll nennt, aufsuchen. „Sie suchen schon das Besondere und Qualität. Aber es gibt auch Leute, die sich gar nicht mit dem Thema beschäftigen und das Kleidungsstück einfach nur kaufen, weil es ihnen gefällt.“ Und das zeigt Andrea von der Heydt, Bio-Fashion ist nicht nur auf dem roten Teppich in Hollywood angekommen. Sondern auch im Kaiserstraßenviertel der R2-Großstadt Dortmund.

Mehr im Internet:

www.fairbleiben.com

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