Neue R2-Serie: Der "Mann von Welt" über modische Männer

Der Anzug: Man liebt ihn - oder hasst ihn

Von Marc Benninger für R2-Blogger

Foto: (c) Pete Souza, gemeinfrei

Noch so ein berühmter Anzugträger ist US-Präsident Barack Obama. Der einfach nur gut aussieht in seinem dunklen Anzug. Geschmückt wird er zudem von seiner Frau Michelle.

Rhein-Ruhr/Zürich. Ganz egal zu welchem Lager Sie gehören, liebe Leser, ein Anzug gehört in jede Männergarderobe. Nichts lässt einen Mann besser aussehen als ein gut geschnittener Anzug mit den passenden Schuhen. Denken Sie an die Filmhelden Daniel Craig alias James Bond oder George Clooney. Welche Frau könnte diesen Männern schon widerstehen?

Ich gebe natürlich gerne zu, dass es die Natur nicht mit allen so gut gemeint hat wie mit Mister Clooney. Trotz allem, schauen Sie sich einige Bilder dieser Männer im Anzug an und es wird Ihnen auffallen, dass die beiden immer wie aus dem Ei gepellt aussehen.

Mein erster Kontakt mit Anzugträgern

Ich möchte Ihnen gern von meinen ersten persönlichen Erfahrungen mit Anzugträgern erzählen. Viele, die mich zum ersten Mal sehen, glauben, ich sei so ein „Anzug-Schnösel“, der nie etwas anderes getragen hat. Dabei war das ganz und gar nicht so. Als ich meine Ausbildung in der Bank begann, war ich gerade einmal 17 Jahre alt und ein großer Hardrock-Fan. Natürlich hatte ich die entsprechend langen Haare und das passende Outfit, wie das damals eben so „in“ war. „Gangsta Rapper“ oder Ähnliches gab es zu dieser Zeit noch gar nicht. Also war man als sogenannter „Heavy“ natürlich voll im Trend!

Stellen Sie sich also Axl Rose, Brian Johnson oder Jon Bon Jovi im Anzug vor. Als Bankangestellte. Ja, ich würde sagen, genauso habe ich mich damals gefühlt. Überall waren diese Leute in Anzügen. Mit so einem komischen Strick um den Hals. Alle schauten mich an wie einen Außerirdischen. Das war ich wohl zu diesem Zeitpunkt auch. Ich habe also rein outfitmässig überhaupt nicht in diese Welt reingepasst und so hatte ich nach kurzer Zeit auch mein erstes Gespräch mit dem Ausbildner.

Was mein Vater mir schon vorher gesagt hatte, wurde mir nochmals in aller Deutlichkeit nahegelegt. Nämlich, dass ich mir die Haare schneiden muss und mich doch ein wenig zivilisierter kleiden solle. (Ja klar! Und mein Vater hatte mir das ja schon immer gesagt, aber von den Eltern will man das ja gar nicht hören.) Gesagt, getan, die Haare habe ich darauf auf sechs Millimeter Länge geschnitten (was dann natürlich wieder zu kurz war). Ich hatte zu dieser Zeit sowieso das Gefühl, es niemandem recht zu machen. Meine Kollegen in der Ausbildung waren für mich alles Streber. Die haben sich alle brav eingeordnet und sind natürlich gar nie negativ aufgefallen. Ich war da eher ein Rebell, der sich so gerade eben für eine Stoffhose mit Hemd entscheiden konnte, ein Jackett und Krawatte aber strikt verweigerte.

Heute sehe ich ganz anders aus! Ich trage täglich einen Anzug

Heute kann ich mit Schmunzeln auf diese Zeit zurückblicken, da ich mich doch extrem verändert habe. Vor allem, was mein Aussehen und meinen persönlicher Stil betrifft. Der kleine Rebell ist irgendwie geblieben und der kommt manchmal noch zum Vorschein. Aber ich trage tagtäglich einen Anzug und es ist für mich auch nichts Besonderes mehr. Ich habe schon früher immer gedacht, irgendwie sehen die alle gleich aus.

Ich beobachte ja sehr gerne Leute und ihren Kleiderstil und mir fällt auf, dass viele wirklich sehr ähnlich aussehen in Anzügen. Mir fällt auf, dass die meisten Männer ihre Anzüge zu groß tragen. Es sieht dann irgendwie so aus, als möchten Sie sich in einem Zelt verstecken. Ein Mann in einem gut sitzenden Anzug, der fällt mir sofort positiv auf. Wir Männer sind ja so veranlagt, dass wir nicht „Shoppen gehen“, sondern Einkaufen, wenn es denn unbedingt nötig ist.

Einkaufen ist für Männer in der Regel ein unnötiges Übel. Man(n) kann ja auch ganz bequem aus dem Versandhaus bestellen, es passt dann schon. So ungefähr. Leider sieht das Ergebnis dann auch entsprechend aus. Das Wort „bequem“ bedeutet für einen Mann meist „eine Nummer größer“. Was beim Anzug verhängnisvoll aussieht!

Seite 1 von 2

Kommentare  

 
+1 #4 Marc Benninger 2013-07-18 09:52
zitiere femme fatale:
Ich hoffe, hier darf eine Frau auch ihre Meinung äußern... Also Männer im Anzug finde ich so heiß... wenn er passt... Mein Mann trägt täglich Anzüge, darunter Massanzüge, da er sehr groß ist und Schwierigkeiten hat, passende Längen zu finden. Aber ich muss sagen, dass sie nicht wirklich teuer waren: bei einer großen Kette (darf ich sie nennen...?) kann man Maßanzüge für "wenig" Geld erwerben. Also Männer: wenn ihr eine Frau gefallen wollt, nicht nur kochen können... sondern im Anzug kochen!!


Klar Frauen dürfen sich doch sehr gerne dazu Äussern, ist sogar erwünscht! Ich denke die Meinung einer Frau ist uns Männern sehr wichtig auch wenn wir das nicht immer gerne zugeben.

Der Mann im Anzug am Kochen ist so quasi das Pendant zur Frau in Strapse und High Heels für uns Männer. Ob das realistisch ist? Träumen ist erlaubt.
Zitieren
 
 
+2 #3 femme fatale 2013-07-17 14:21
Ich hoffe, hier darf eine Frau auch ihre Meinung äußern... Also Männer im Anzug finde ich so heiß... wenn er passt... Mein Mann trägt täglich Anzüge, darunter Massanzüge, da er sehr groß ist und Schwierigkeiten hat, passende Längen zu finden. Aber ich muss sagen, dass sie nicht wirklich teuer waren: bei einer großen Kette (darf ich sie nennen...?) kann man Maßanzüge für "wenig" Geld erwerben. Also Männer: wenn ihr eine Frau gefallen wollt, nicht nur kochen können... sondern im Anzug kochen!!
Zitieren
 
 
+1 #2 Marc Benninger 2013-07-17 10:28
[Ein Maßanzug ist nach wie vor das - räusper - Maß aller Dinge. Wobei die Briten ja sehr schön unterscheiden zwischen Maßkonfektion und dem, was so nett "bespoke tailoring" genannt wird. Ich hätte nicht gedacht, dass der Unterschied derart gravierend, derart sichtbar sein könnte. Es gibt also durchaus eine Steigerung in Sachen Maßanzug.

Nur leider ist der Preis für Vollmass Anzüge so teuer, dass sich das die wenigsten noch leisten können oder wollen.
Zitieren
 
 
+1 #1 Teufelsbraten 2013-07-16 21:37
Sehr schönes Plädoyer für ein wundervolles Kleidungsstück! Schön auch, mal kompakt und knapp zu lesen, worauf es ankommt bei so einem schönen Stück.
Ein Maßanzug ist nach wie vor das - räusper - Maß aller Dinge. Wobei die Briten ja sehr schön unterscheiden zwischen Maßkonfektion und dem, was so nett "bespoke tailoring" genannt wird. Ich hätte nicht gedacht, dass der Unterschied derart gravierend, derart sichtbar sein könnte. Es gibt also durchaus eine Steigerung in Sachen Maßanzug. Beim bespoke tailoring wird denn auch der stilistische Unterschied zwischen den Länder-Charakteristike n so richtig deutlich: der fließende italienische Stil gewinnt Lässigkeit, der eher strenge britische Schnitt erhält zusätzlich Kontur. Hat was!
Zitieren
 

Kommentar schreiben



Aktualisieren

first
  
last
 
 
start
stop

Anzeige

first
  
last
 
 
start
stop

Anzeige

Anzeige

Baumkuchen vegan

vaganer-baumkuchen-277

Foto: Kim Kalkowski

Dortmund.  Veganer aufgepasst! Einen traumhaften "White Chocolate Baumkuchen" hat Kim Kalkowski für den R2-Gabelbieger "gebacken". Und ganz ohne tierisches Ei.

weiterlesen...

 


Ice Watch-Man: Ich als Werbefigur

Solingen.  R2-Kaufrausch ist die Konsum-Rubrik mit dem etwas anderen Blick - und der schließt auch schon mal mit ein, dass man sich als Werbefigur verdingt, um der schönen bunten Shopping-Welt ganz andere Seiten abzugewinnen...

weiterlesen...

 


Stress?!?!

guter-stress-277

© photocase

Wuppertal. Es gibt guten und es gibt schlechten Stress. Wie man damit umgeht, erklärt R2-Gastautor und Wellness-Trainer Stefan A. Kemper.

weiterlesen...

 


first
  
last
 
 
start
stop

Kann man Charisma lernen?

Dortmund. Kommunikationstrainer Arvid Nienhaus weiß, charismatische Menschen haben es einfacher. Ob und wie man Charisma lernen kann, hat der R2-Horizont im Gespräch mit Arvid Nienhaus herausgefunden.

weiterlesen...

 


Sahika Ercümen will Weltrekord

Sahika Ercümen

Düsseldorf. Die türkische Freitaucherin Sahica Ercümen ist noch bis zum 28. Januar auf der "Boot" in Düsseldorf zu Gast. R2-Reporterin Lilian Muscutt sprach mit ihr über ihre Leidenschaft fürs Tauchen unter Eis, über den Willen zum Weltrekord - und wie die Asthmatikerin dank ihres Sports ihre Krankheit besiegte.

weiterlesen...

 


Wie man Räume pflegt...

anneteaser

Ruhrgebiet/Hamburg. Wie man Räume ganz einfach schöner macht, weiß Innenarchitektin und R2-Gastautorin Anne Spriesterbach. In ihrem Blog R2-Raumpfleger zeigt sie ihre Tipps und Tricks. Weiterlesen...