Die Top Ten der R2-Kleiderständer-Klassiker: Folge 1
Das Hohelied der Jeans
Von Peter Joerdell für R2-Stilikone
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Ein Schuft, wer jetzt an den Herrn aus der Zigaretten-Werbung denkt: Hier geht es um Jeans und den Spirit, den sie verkörpern. Sonst nix.
Rhein-Ruhr. „Natürlich Jeans! Oder kann sich einer ein Leben ohne Jeans vorstellen? Jeans sind die edelsten Hosen der Welt.“ So einfach und umfassend beschreibt Edgar Wibeau, der Protagonist in Ulrich Plenzdorfs „Neuen Leiden des jungen W.“ sein Verhältnis zu den Nietenhosen aus Amerika. Und wer würde ihm widersprechen? Als Levi Strauss während des Goldrauschs in Kalifornien Ende des 19. Jahrhunderts die Jeans erfand, also eine genietete Arbeitshose aus schweren Denim-Stoff, konnte er nicht ahnen, dass er die Geschichte des Planeten damit verändern würde. Denn mal ehrlich – welches andere Kleidungsstück ist global so verbreitet, akzeptiert und hat zugleich solch einen Nimbus in der Popkultur? Die Nietenhose, mit der ursprünglich Goldschürfer im Dreck standen, um ihr Glück zu machen, ist heute beliebter denn je. Über 80 Prozent der deutschen Bundesbürger ziehen ihre Jeans jeder anderen Art von Hose vor. Die Gründe sind vielfältig. Der R2-Kleiderständer hat die besten zusammengefasst. Hier sind die R2-Top Ten, warum Jeans eine grandiose Erfindung sind.
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Zugegeben: Manchmal ist nicht nur die
Jeans an sich der Hingucker.
1. Sie passen zu allem.
Spätestens seit den 80er Jahren sind Jeans die Universalwaffe im Kleiderschrank. Ob zum T-Shirt, zur Lederjacke, zum Sakko oder aber zu Sneakers oder Budapestern – die „kleine Blaue“ muss sich nie verstecken, sondern ist universal kombinierbar wie kaum ein anderes Kleidungsstück. Dabei führt sie, je nach Modell, zu einem edlen Touch oder aber zu einem leichten „Downgrading“ im Dresscode. Fakt ist jedenfalls – mit einer Jeans kann man fast nichts falsch machen. Es sei denn, man stellt sich sehr dumm an oder trägt Modelle in ganz wilden Farben.
2. Je älter sie werden, desto besser sehen sie aus.
Jeans sind in dieser Hinsicht wie Wein oder Stiefel von Dr. Martens – je mehr Patina sie entwickeln, desto grandioser die Optik. Das macht es allerdings manchmal auch schwer, sich von einem liebgewonnenen Paar Jeans zu trennen, das allzu fadenscheinig geworden ist. Aber trösten Sie sich: Auch „die Neue“ wird irgendwann richtig, richtig gut aussehen.
3. Es gibt für jeden einen Style.
Ob Röhre, Baggy, mit Schlag, Bootcut oder aber ein klassischer Vintage-Schnitt à la 40er und 50er Jahre – Jeans gibt es von fast allen Herstellern in solch einer Bandbreite an Modellen, das es schier unmöglich ist, keine Variante zu finden, die einem zusagt und zum individuellen Inhalt des Kleiderschranks passt. Der Denim-Klassiker ist also nicht nur ungemein wandelbar, er ist zudem extrem variantenreich im Design. Und auch das macht die Jeans zu einem unschlagbaren Verbündeten im täglichen Styling-Kampf.
4. Es gibt für jeden Geldbeutel eine Preisklasse.
Egal ob vom schwedischen Modediscounter für 9,95 Euro oder von japanischen High End-Anbietern wie Sugar Cane, die exzellente Repros von War Time-Denims herstellen (und sogar Webstühle aus den 30er und 40er Jahren verwenden) – man kann ein bis dreistellige Euro-Beträge in seinem Einkaufs-Budget für ein Paar Jeans einplanen und wird doch immer fündig werden. Natürlich gibt es Qualitätsunterschiede – aber die lassen sich eben auch sehr bewusst einkalkulieren.
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Was fällt Ihnen an diesem Bild auf? Richtig! Alle haben diese tollen Polo-Hemden an...
5. Diese Hosen sind herrlich authentisch und haben eine große Geschichte.
Vom kalifornischen Goldrausch über die klassische Arbeiterhose bis hin zu Rebellentum (Marlon Brando, James Dean, die Ramones und und und...) und überhaupt Rock’n’Roll – kein Kleidungsstück sonst in der Geschichte der Menschheit ist so subkulturell konnotiert und stylisch zugleich wie die Jeans. Jeans waren immer echt – und werden es wohl auch weiterhin sein, steigende Baumwollpreise hin oder her.
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