Ausstellung "Zurück zum Paradies" – Ausstellungshalle Kunst im Hafen
Haben wir das Paradies überholt?
Von Peter Joerdell für R2-Bildungsbürger
Foto: Joerdell
Schwarze Löcher am Boden, baumartige Strukturen im Raum: Lucia Sotnikovas Ausstellungskonzept macht "Zurück zum Paradies" plastisch.
Düsseldorf. Der Ausstellungsbesucher klettert am Baum der Erkenntnis empor, um zur Kunst zu gelangen. Durch ein Schwarzes Loch steigt er in den Kunsthimmel auf (man weiß nicht, ob das etwas mit Platon zu tun hat, aber es könnte sein). Doch der Kunsthimmel ist nicht ganz fertig: Bilder stehen auf dem Boden, die Musen haben ein "work in progress" hinterlassen. Bäume stehen im Paradies. Schwarze Bäume, an denen Bilder hängen...
Was fehlt unserer Gesellschaft? Was kann das Paradies sein?
Mit "Zurück zum Paradies" haben die Kunstvermittlung werftart und der für sie verantwortlich zeichnende Künstler Dirk Balke im Reisholzer Hafen in der Ausstellungshalle "Kunst im Hafen" eine beachtliche Schau von 23 Künstlern aus zehn Ländern auf die Beine gestellt. Zusammengehalten wird sie vom Konzept Lucia Sotnikovas, die bei Professor Herman Verkerk an der Fachhochschule Düsseldorf 3-Dimensionale Kommunikation studiert. "Gerade die baumartigen Strukturen greifen sehr geschickt einen Aspekt des Themas auf, das ich gestellt habe", freut sich Dirk Balke. Die Ausstellung geht auf seine Initiative zurück. Schon im November 2009 schrieb er viele ihm verbundene Künstler an, bat sie um einen Beitrag zum Thema "Zurück zum Paradies". Denn Dirk Balke wäre nicht Dirk Balke, wenn ihn das Thema nicht umtreiben würde. Was haben wir verloren? Was fehlt unserer Gesellschaft? Was kann das Paradies sein? Für Dirk Balke ist unsere Gesellschaft ein Ort, der droht seine Mythen und Geheimnisse zu verlieren. Wie sieht das für andere Künstler aus? "Spannend finde ich außerdem, dass unsere Ausstellung mehr Fragen aufwirft, als dass sie Antworten gibt", betont Balke. "Aber das ist doch wesentlich reizvoller", setzt der Maler schmunzelnd hinzu.
Foto: Joerdell
"East Williamsburg III" (night-positive-negative), Tempera und Öl auf Baumwolle.
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