Coach Björn Begemann: Studenten schreiben den „Praktikantenknigge“
Zehn Tipps für die „Generation Praktikum“
Von Sun-Mi Jung für R2-Mein Leben
Foto: Jung
Weiß, wie's geht: Praktikanten-Knigge Autor Björn Begemann.
Rhein-Ruhrgebiet. „Praktika ermöglichen Studenten, ihr theoretisches Wissen in den beruflichen Alltag umzusetzen. Im besten Fall kann ein Praktikant Kontakte knüpfen, die ihm später den Einstieg in ein Arbeitsverhältnis ermöglichen,“ so Björn Begemann, einer der studentischen Autoren der Praktikantenknigge und selbständiger Existenzgründungsberater und Coach aus Dortmund. Um die besten Tipps für Praktikanten zusammen zu tragen, stellten die Autoren allen Unternehmen die gleiche Frage: „Wenn ein Praktikant Sie fragt, was er auf jeden Fall beachten muss, welche fünf Dinge würden Sie ihm nennen?“
Die zehn wichtigsten Dinge, die ein Praktikant beachten sollte sind demnach:
- Pünktlichkeit
- Erscheinungsbild/Kleidung
- Eigeninitiative
- Umgangsformen
- Fragen stellen
- Verlässlichkeit
- Selbständigkeit
- Wertschätzung
- Teamfähigkeit
- Höflichkeit
Daneben gaben die Betriebe konkrete Hinweise und Tipps zum Verhalten. Das Wissen um und die Beachtung der Betriebsphilosophie spielen dabei eine grundsätzliche Rolle. Darunter fällt auch das Interesse am Unternehmen und den betrieblichen Zusammenhängen. Darauf kann man sich als Praktikant auch gut im Vorfeld vorbereiten. „Mit offenen Augen durch den Betrieb gehen und Arbeitsabläufe bewusst wahrnehmen“, lautet ein Rat. Da man in der Regel lediglich als Gast dem Betrieb angehört, sollte man sich keiner Mitarbeitergruppe anschließen, dafür alle Personen und Hierarchien respektieren. Verschwiegenheit nach außen muss selbstverständlich sein.
Bei den absoluten Verboten waren sich die Personalentscheider und Unternehmer einig: Umgangssprache, wie studentischer oder jugendlicher Slang gehören nicht in den Betrieb. Und auch wenn man frisch aus dem Hörsaal kommt, (alt-) kluge, besserwisserische Sprüche sollte man tunlichst unterlassen. Überhaupt kommt vornehme Zurückhaltung am besten bei den Firmenchefs an: nicht unaufgefordert in Firmendiskussionen einsteigen. Keiner Gruppe oder Meinung anschließen, sondern möglichst neutral bleiben. Sich nicht an unterschwelligen Strömungen beteiligen. Alles Private sollte, schon im eigenen Interesse, so vorsichtig wie möglich behandelt werden. Also keine privaten Aktivitäten, wie SMS schreiben, telefonieren oder im Internet surfen. Und auch die Selbstdarstellung im Internet (Facebook, StudiVZ) kritisch hinterfragen.
Hintergrund: Der Praktikanten-Knigge:
„Das wirklich Besondere an dem Knigge ist, dass er empirisch erhoben wurde“, erklärt Björn Begemann. Echte Praktiker aus großen, kleinen und mittleren Unternehmen, ausgewählt nach dem Zufallsprinzip, standen den Autoren Rede und Antwort. Insgesamt über ein Semester hat die Arbeit an dem Projekt „Praktikantenknigge“ gedauert, welches sich die Studenten angesichts aktueller Diskussionen aussuchten. „Überrascht hat uns bei der Arbeit die große Beteiligung. Über 600 Unternehmen haben wir angesprochen und 45 haben teilgenommen. Eine gute Resonanzquote“, so Björn Begemann. Er und seine Co-Autoren wünschen sich, dass dieser Knigge „unzählige Male verwendet und weitergegeben wird.“
Kostenfrei runterladen kann man das Werk unter: