Ausstellung "Panoptikum" – die geheimen Schätze des Wallraf
Selten gezeigte Werke im Wallraf-Richartz-Museum
Von Peter Joerdell für R2-Bildungsbürger
Foto: Museum Wallraf-Richartz
Blick ins Depot des Museums Wallraf-Richartz: Etliche Bilder in Panoptikum wurden selten oder noch nie gezeigt.
Köln. „Panoptikum - Die geheimen Schätze des Wallraf" ist nicht nur eine spannende Zeitreise durch 700 Jahre Kunstgeschichte, sondern auch eine einmalige Entdeckungstour. Neben großen Namen wie Courbet, Renoir und Macke tauchen in der Schau zahlreiche unbekannte Meister auf, die durch den veränderten Kunstgeschmack in Vergessenheit gerieten. Ferner werden auch Werke gezeigt, die beschädigt, falsch zugeschrieben oder gar gefälscht wurden und deshalb normalerweise im Depot des Wallraf ruhen.
Um die Menge an Gemälden präsentieren zu können, haben sich die Verantwortlichen für die sogenannte „Petersburger Hängung" entschieden. Dabei werden alle Werke in dichtem Abstand neben- und übereinander gehängt. Bewusst wird dabei zudem auf eine chronologische oder thematische Sortierung verzichtet, so dass die Bilder in all ihrer Vielfalt und Vielfältigkeit auf die Besucher wirken können. Letztere haben überdies die Möglichkeit ihr „Lieblings-werk" zu küren. Das Gemälde mit den meisten Stimmen wird im Anschluss an „Panoptikum" für ein ganzes Jahr in die Ständige Sammlung des Wallraf wechseln.
Das Depot: Drei Viertel der Sammlung sind eingelagert
Foto: Museum Wallraf-Richartz
Die Ausstellung ist auch eine Zeitreise durch die Jahrhunderte - neben bekannten Größen werden auch Werke vergessener Künstler der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.
Tief im Bauch des Museums und hinter verschlossenen Eisentüren schlummert das Gemälde- und Skulpturen-Depot des Wallraf. Auf Gitterwänden und in Regalen warten drei Viertel der Kunstwerke des Hauses darauf ausgestellt, restauriert oder verliehen zu werden. Die Ausstattung ist eher praktisch orientiert. Die Gitter-wände sind hinter einander gestaffelt und können bei Bedarf herausgezogen werden. Die Beleuchtung dient der Orientierung und Temperatur und Luftfeuchtigkeit sind den Bedürfnissen der gelagerten Werke angepasst.
Alle Schätze sind im Depot gleichgestellt. Bei genauer Betrachtung wird jedoch klar, dass neben Gemälden, die gelegentlich in der Galerie hängen, auch andere Werke verweilen. Diese haben den Weg ins Depot aus unterschiedlichen Gründen gefunden. Einige entsprechen nicht mehr dem Zeitgeschmack, andere wurden als Fälschung enttarnt oder sind gar beschädigt, bei manchen ist die Zuschreibung nicht geklärt.
Das Depot ist von ständigem Wandel bestimmt. Gemälde wandern ins Labor der Restaurierung, Kuratoren entdecken neue Facetten und widmen sich der Zuschreibung, Leihgaben kommen und gehen. All dies geschieht hinter den Kulissen. Doch mit „Panoptikum" öffnet das Wallraf die verschlossenen Türen einen Spalt weit.
"Panoptikum" – die geheimen Schätze des Wallraf
21. April - 22. Januar 2012
Wallraf-Richartz-Museum
Weitere Infos im Web: