Neues vom Korean Girl:

Ich und mein kleines Kimtchi-Paradies

Von Sun-Mi Jung für R2-Blogger

Foto: (c) Namu

Samhae Kim und ihre kleine Tochter Yuna in ihrem koreanischen Restaurant Namu.

Dortmund. Koreanisches Essen ist für einen Koreaner sehr wichtig! Das gilt sogar für ein deutsch-koreanisches Ruhrpott-Kind wie mich. Denn neben Pommes, Schnitzel, Sauerbraten und Bienenstich bin ich selbstverständlich mit den Köstlichkeiten der koreanischen Küche aufgewachsen: Mit Kimtchi, Kimbab, Bulgogi und Mandu. Daher hüpfte mein Herz vor Freude, als es hieß: Es gibt wieder ein koreanisches Restaurant in Dortmund! Vor ziemlich genau einem Jahr, nämlich am 21. Juli 2012, öffnete das „Namu“ (zu deutsch: Baum) seine Pforten in der Dortmunder Innenstadt. Ich war übrigens eine der ersten, die davon Wind bekamen. Denn der Inhaber und Chefkoch Jonghun Byoun ist doch tatsächlich der Ehemann meiner „kleinen Schwester“ Samhae Kim.

Meine "kleine Schwester" Samhae - Wer hätte das gedacht?

Aber von vorn. In meinem Wohnzimmer steht eine kleine Foto-Galerie. Ich glaube, so etwas hat fast jeder in seiner Wohnung. In meiner Galerie ist vor allem Platz für Familienfotos. Mama, Papa, Oma, Opa, ich selbst und vor allem Kinderfotos von meinem kleinen Bruder. Eines zeigt ihn als etwa vierjähriges „Blumenkind“ im mittelblauen Mini-Anzug und lederner Mini-Krawatte bei einer koreanischen Hochzeit. Er sitzt mit seinem Blumenkörbchen brav auf einer Treppe und neben ihm sitzt ein reizendes, kleines Mädchen im weißen, kniekurzen Kleid und einem dicken Blumenkranz auf dem Kopf. Das war die damals sechsjährige Samhae Kim. Meine „kleine Schwester“. (Natürlich sind wir nicht miteinander verwandt. Aber die koreanische Community des Kreises Recklinghausen hält sehr eng zusammen.)

Heute ist Samhae selbst Mutter eines reizenden kleinen Mädchens. (Dieses Mädchen soll übrigens immer „Tante“ zu mir sagen. Meist schreit es mich jedoch nur an und läuft ganz schnell weg. Kinder können mich nicht ausstehen…) Und Ehefrau eines koreanischen Küchenchef und Gastronomen. Und selbst Gastronomin und Restaurantmanagerin. Vor gut einem Jahr haben sie und ihr Mann Jonghun das „Namu“ eröffnet. „Sieht Du die drei Bäume vor dem Haus? Deshalb heißen wir „Namu“, zu Deutsch: Baum. Außerdem steht der Name für unser natürliches Essen, seine schonende Zubereitung und gesunde Ernährung.“

Die Namensalternative „Ippari“, zu Deutsch: Knospe, wurde schnell verworfen. Viel zu kompliziert für deutsche Zungen und einige behaupteten sogar, der Name würde irgendwie afrikanisch klingen! Keine passende Werbung…

Mein erster Besuch im Namu - und es gab nichts zu essen!

An meinen ersten Besuch im Namu kann ich mich noch ganz genau erinnern. (Ist ja auch erst zwölf Monate her…). Es war ein Sonntagabend, mein Freund und ich waren zufällig in der Innenstadt und wurden urplötzlich von einer schlimmen Hungerattacke überfallen. Mit letzter Kraft schleppten wir uns ins Namu. Großes Hallo, als wir durch die Tür gingen und schurstracks auf den Tresen marschierten. Schließlich standen dort Samhae mit ihrer halben Familie und ein paar weitere Koreaner. Mein Freund war der einzige „Ausländer“. Riesengroß dann die Enttäuschung als wir erfuhren: Wir haben heute geschlossen, der Koch ist gar nicht da und die Küche ist kalt. Hmh. Wir mussten uns dann mit einem Kaffee begnügen und haben dann eine Pizza gegessen. Aber unsere Neugier war geweckt! Denn schließlich gingen wir nicht, ohne vorher einen Blick in die Karte geworfen zu haben.

Und was ich dort alles entdeckte: Bibimbab aus dem Steintopf, Kimbab in allen erdenklichen Varianten, natürlich Bulgogi und Kimtchi, ein komplettes koreanisches Menü, wunderhübsch angerichtet in einer lackierten „Toshirag“- Box („Toshirag“ heißt Picknick), alle meine Lieblingsteesorten, von koreanischer Zitrone bis Ingwer-Honigtee. GRÜNER-TEE-EISCREME!! Mein Herz hüpfte vor Freude. Ich musste unbedingt wiederkommen…

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Kommentare  

 
+1 #2 femme fatale 2013-07-08 09:29
Liebe Korean Girl,
ja, ich liebe es ebenfalls!! Unsere TReffen mit Dir und den anderen sind immer sehr inspirierend und lustig auch wenn ich zugene muss, dass ich nicht immer zuhöre: bin nämlich mit dem Genießen viel zu beschäftigt...
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+1 #1 Michael Regelin 2013-07-07 22:35
Ja, auch ich war am 21.07.2012 zum ersten Mal dort.
Als Fan der traditionellen koreanischen Kuche habe meine Erwartungen zuerst nicht erfüllt gesehen, aber die folgenden Besuche haben mich überzeugt:
Die erstklassige Qualität der Zutaten und die kreativen Ideen der Zubereitung sind jeden Besuch wert.
Konkurrenz erwächst erst beim Kochevent des Korean Girls, wenn die wahren Künstler Kimchi zaubern. ..
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