R2-Gastautor Stefan A. Kemper gibt Tipps fürs Wohlfühlen
Reg‘ Dich nicht auf!
Der Trick mit dem Emotionsthermometer
Von Stefan A. Kemper für R2-Mein Leben
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Das Emotionsthermometer "misst" die Gefühle von 0 bis 100 Grad.
Wuppertal. „Hin und wieder geraten wir in Situationen, über die wir uns fürchterlich aufregen. Oftmals natürlich zu Recht, oftmals aber auch eher unnötig. Das ist menschlich und Emotionen gehören einfach zum Leben dazu. Jedoch fällt es uns nicht immer so leicht, in diesem Strudel der Emotionen das "richtige Maß" zu finden. Oder können Sie von sich behaupten, dass Ihre Gefühlsausbrüche im Verhältnis zu den Situationen immer angemessen waren?
Ich persönlich habe die Erfahrung gemacht, dass ich an der einen oder anderen Stelle weit weniger Energie in diese "Aufreger-Situationen" hätte investieren müssen, als ich es getan habe. Aber wie kann ich das in einer so emotional gesteuerten Situation merken und mich bremsen?
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R2-Gastautor Stefan A. Kemper.
Für solche Fälle empfehle ich das "Emotionsthermometer" - eine kleine und hilfreiche Gedankenstütze, wenn bei Ihnen mal wieder die Gefühle überkochen, die Aufregung unangenehme körperliche Stressreaktionen hervorruft, in einen ernsthaften Streit zu münden droht oder Ihnen einfach nur den Tag verdirbt.
Und so funktioniert es: Stellen Sie sich das nächste Mal einfach ein Thermometer mit einer Skala von 0 bis 100 Grad vor. 0 Grad bedeuten, dass bei Ihnen gerade alles rund läuft und Sie den Tag ohne nennenswerte Probleme genießen. Bei 100 Grad handelt es sich um eine lebensbedrohliche Situation, eine wahrhaftige Katastrophe in Ihrem Leben - schlimmer geht es nicht!
Nun bewerten Sie ganz sachlich die gegebene Situation anhand der genannten Kriterien und ordnen Sie diese auf der Skala ein. Und Sie werden merken, dass sich die meisten Situationen im Bereich von 3 bis 10 Grad abspielen. Ihre typische Reaktion jedoch zwischen 60 und 80 Grad anzusiedeln ist.
Typischerweise neigen wir dazu, die Dinge schnell als „furchtbar“, „entsetzlich“ oder „grauenhaft“ zu bezeichnen, obwohl sie vielleicht nur ein bisschen lästig sind. Eine klare Überreaktion, die sich aber nur allzu leicht auf unser Handeln auswirkt. Daher versuchen Sie doch in Zukunft auch einmal, Ihre Reaktionen anhand des Emotionsthermometers zu überprüfen und beobachten Sie, ob Sie danach gelassener sind.“
R2-Gastautor Stefan A. Kemper
Stefan Kemper wurde 1979 in Wuppertal geboren und lebt dort bis heute. Nach zwei Ausbildungen zum Industriekaufmann und Tontechniker schloss er ein Studium zum staatlich geprüften Betriebswirt ab. Er arbeitete als Einkäufer in der Automobilindustrie und im internationalen Schiffbau, bevor er sich zum Wellness-Trainer und Hypno-Coach weiterbilden ließ. In diesem Zusammenhang arbeitet er als Dozent und gibt Seminare, außerdem führt er eine eigene Praxis in Wuppertal.
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