Neue R2-Serie: "Working Mum" Petra Wiemer zwischen allen Stühlen

Malle mal anders: drei Kinder – drei Tausender!

Von Petra Wiemer für R2-Blogger

Foto: (c) Wiemer

MIt drei Kindern und Ehemann in den Osterurlaub. Working Mum Petra Wiemer hat die Ferien mit ihrer Familie genossen.

Dortmund. In den Osterferien haben wir uns dieses Jahr mal was Nettes gegönnt und sind mit allen Kindern nach Mallorca geflogen. In eine Finca in den Bergen. Hab ich natürlich im Internet gebucht, schön lange im voraus, dann kann ich noch die günstigsten Flüge heraussuchen. Und auch bei den Unterkünften war noch nicht alles weg.

Früher mochte ich ja Hostels...

Meine Prioritäten bei der Auswahl einer Unterkunft haben sich bei mir in den letzten Jahren und mit steigender Kinderanzahl inzwischen verschoben. Früher mochte ich Hostels und fand es spannend, wenn nachts fremde Menschen ins Zimmer stürmten und die Betten über mir belegten. Heute brauche nach einem anstrengenden Tag mit Mann und Kindern zumindest abends Ruhe. Dann will ich nur noch ein Glas Wein trinken, am liebsten am Kamin. Und ich brauche eine Waschmaschine! Das reduziert die Menge Kleidung, die ich einpacken muss, enorm. Spülmaschine ist auch gut. Das merkt man übrigens erst, wenn man keine hat. So wie wir, als wir unsere Finca bezogen.

Die Finca lag übrigens sehr romantisch in einem Seitental von Fornalutx, einem niedlichen Bergdorf im Norden Mallorcas. Sehr romantisch und nur über einen unbeleuchteten, unbefestigten Wanderweg am dörflichen Friedhof vorbei erreichbar. Auf die Taschenlampen waren wir ja schon hingewiesen worden.

22 Uhr, drei schlafende Kinder, drei Koffer und fünf Teile Handgepäck

Als wir dann abends um 22 Uhr mit drei schlafenden Kindern und drei Koffern und fünf Teilen Handgepäck ankamen, war das eine kleine Herausforderung. Allerdings ein Klacks im Gegensatz zur der Aktion am Folgeabend, als wir versucht haben, das Auto näher ans Haus zu fahren und leider nicht mehr wenden konnten. Fahren Sie mal einen niegelnagelneuen Mietwagen und einem Vertrag mit ordentlicher Selbstbeteiligung im Schadensfall 500 Meter rückwärts, wenn Sie im Stockdunkeln nur zehn Zentimeter auf jeder Seite haben!

Na, wir wollten ja ein wenig Aufregung. Mit Kindern bleibt Ihnen auch gar nichts anderes übrig. Wir sind eben Aktivurlauber. Und aufgrund des offenen Pools im Garten, aus dem die Kinder ständig Blätter fischen wollten, haben wir es vorgezogen, täglich acht Stunden ausser Haus zu sein und diverse Tausender zu besteigen. Geht nicht, sagen Sie? Geht sehr gut, sagen wir! Kinder im Schulalter wandern und klettern sehr gern, je spannender die Wege sind. Durch ihr leichtes Gewicht haben sie keine Mühe, auch steile Berge zu erklettern und über Felsbrocken zu hüpfen. Und sind dabei erstaunlich geschickt und ausdauernd. Und ich war abends zufrieden und erschöpft, um jeden Abend mit gutem Gewissen Fisch in viel Olivenöl zu braten und meinen Rotwein zu trinken. Natürlich am Kamin.

Die Spülmaschine war nicht vorhanden

Sie wollten ja noch wissen, wie das mit der Spülmaschine war? Nun, das hatte ich irgendwie übersehen. Es gab jedenfalls keine. Und da ich sehr empfindliche Haut habe und sich irgendwie keine Handschuhe fanden, habe ich das Spülen für die Zeit des Urlaubs dann mal delegiert. Danach hat mein Mann sicher die häusliche Maschine umso mehr geschätzt. Urlaub ist übrigens die beste Zeit, Routinen auf ihre Relevanz für das tägliche Leben zu überprüfen. Dabei habe ich festgestellt, dass weder PC, Telefon, Fernseher und Kaffee lebensnotwendig sind und Betten auch nicht gemacht werden müssen, wenn man sich entspannen will.

Trotzdem habe ich mich gefreut, als wir dann zurückfuhren. Morgens um 5. Mit Taschenlampe. Und Kindern, die sehr routiniert und stolz den Weg am Friedhof vorbei zum Auto liefen. Und mein Fazit des Urlaubs:

1. Fahren Sie unbedingt länger als acht Tage weg, um sich richtig zu erholen

2. Planen Sie Aktivitäten, die SIE mögen

3. Seien Sie aktiv und trauen Sie Ihren Kindern was zu

4. Probieren Sie alles aus, was Sie zu Hause nicht bekommen

Viel Vergnügen!

               

"Working Mum" mit vier Kindern aus Dortmund

Petra Wiemer (Foto) heißt die neue Gastautorin bei R2inside. Über das Thema Vereinbarkeit von Familie und Beruf schreibt die Dortmunderin als "Working Mum" ab sofort in regelmäßigen Abständen für R2inside. Petra Wiemer ist Stillberaterin, Gesundheitspädagogin, Mutter von insgesamt vier Kindern und arbeitet heute als Bildungswissenschaftlerin im Hochschulbereich.

 

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