Von Anziehungskraft, Glaubenssätzen und Antreibern
Ein "Casanova" im fremden Land der Traumfrauen
Von Jan Schmiedel für R2-Blogger
Foto: © Pink Sherbet Photography, Lizenz
Was treibt uns an? Und welche Werte sind wichtig für uns? Das Wissen darum ist immens wichtig, wollen wir ein glückliches Leben führen.Hamburg. Ich schreibe so gerne über Kaffee und daher habe ich heute noch eine zweite Kanne Kaffee aufgesetzt. Jeder Mensch hat das Recht auf eine gute Tasse Kaffee und zwar immer. Ja, das ist ein „Glaubenssatz“ von mir. Schränke ich mich damit ein? Sag Du es mir.
Ich habe am Ende der ersten Kanne geschrieben, dass ich glaube, dass jeder von uns Glück, Zufriedenheit, Erfolg und den richtigen Partner verdient. Wieso ist das dann scheinbar so eine Herausforderung, so dass wir uns lieber weiterhin in die Nesseln setzen und mit einem Lachen im Gesicht in die Arme der falschen Menschen laufen?
Bekannte Verhaltensmuster
Ich habe lange überlegt, ob ich meine Antwort mit ein paar „Weichmachern“ formulieren sollte. Etwa so: „Wir alle sind es gewohnt in bekannten Verhaltensmustern zu agieren und zu denken. Wir alle fürchten das Unbekannte und gehen nur widerwillig neue Wege.“ Und dann hättest Du abgeschaltet. Also ICH hätte es.
Aber ehrlich gesagt: „Wir sind einfach zu faul!“ Dort, wo wir uns auskennen, da bleiben wir gerne. Warum soll ich denn mein Lieblingslokal links liegen lassen und mal was Neues ausprobieren, da weiß ich doch gar nicht, ob es schmeckt. Ich habe immer schon die Automarke mit dem Stern gefahren, warum soll ich denn eine andere Marke ausprobieren?
Ich frage gerne die Menschen: „Wie geht es Dir?“ Oft ist die Antwort: „Gut geht es mir“. Auf meine nächste Frage ernte ich oft einen ungläubigen Blick und Abwehrreaktionen: „Sollen wir das ändern?“ Und jeder erschreckt: „Nein, auf keinen Fall!“
Das Gewohnte „Mir geht es gut“ lässt kaum jemanden daran denken, dass es ihm noch besser gehen kann. Dann doch lieber weiterhin den Kaffee trinken, der halt „ganz gut“ schmeckt. Warum ist das so?
Oh, ich vergaß. Man darf ja nicht nach dem „Warum“ fragen. Wir fragen ja alle lieber nach dem „Wie“. Wie erreiche ich meine Ziele? Und dafür gibt es ja unendliche Möglichkeiten, Bücher, Seminare, Trainer und Coaches. Ein unübersichtlicher Markt mit wirklich tollen Angeboten. Doch niemand fragt sich nach dem „Warum“. Warum will ich flirten? Warum will ich einen Partner? Was ist es genau, was ich brauche? Was treibt mich eigentlich an?
Solange ich mich nicht nach meinem Warum frage, solange werde ich auch weiter Menschen anziehen, die mir nicht gut tun oder Wege gehen, die mit Steinen nur so überzogen sind.
Denn es gibt Menschen, die brauchen Lob und Anerkennung. Das sind ihre Antreiber und dadurch bauen sie ihren Selbstwert auf. Dann gibt es Menschen, die wissen, dass sie gut sind und können diese „oberflächlichen“ Menschen nicht verstehen. Und schon gibt es einen Konflikt.
Andere brauchen eine Vertrautheit und wollen alles besprechen, informieren ihren Partner über alles in ihrem Leben... Menschen, die da eher selbstständig sind, sind völlig überfordert von dieser Informationsflut. Da wollen zwei Menschen mit unterschiedlichen Antreibern ganz unterschiedliche Bedürfnisse befriedigt bekommen und bei Nicht-Erfüllung entsteht Stress. Meist auf beiden Seiten.
Damit es friedlich bleibt, sagen viele dann irgendwann lieber nichts mehr. Von wegen Harmonie und so. Aber dann brodelt es, eines Tage platzt der Druckkessel und die Beziehung ist am Ende.
Wie gesagt, wir alle haben genetisch verankerte Antreiber in uns. Diese arbeiten ganz unbewusst. Wenn wir uns gut fühlen, dann befriedigen wir diese gerade, wenn wir frustriert sind, dann beschneiden wir sie.
Erkenne Dich selbst!
Viele Menschen fragen sich: „Warum ist mein Leben so wie es ist? Warum ziehe ich immer wieder die falschen Typen an?“ Die Antwort ist ganz einfach: Weil diese Typen unbewusst meine Antreiber und Wünsche bedienen. Leider spielt uns unsere Erziehung einen Streich, denn wir glauben an Dinge, die uns einprogrammiert wurden und nicht an unsere wirklichen Stärken und Bedürfnisse. Und schon springt man auf die „falschen“ Leute an.
Kenne ich jedoch mich selbst, mein tiefstes Verlangen und das meines Gegenübers, dann kann ich mir ehrlich die Frage stellen: „Warum will ich mit diesem Menschen zusammen sein?“ Passen wir beide eigentlich zueinander oder sind unsere Antreiber auf Kollisionskurs? Und ist unsere Beziehung von Anfang an zum Scheitern verurteilt?
Wir alle sind Natur-Kaffeebohnen, schmecken unterschiedlich und sind einfach einzigartig! Wenn wir das erst einmal verstehen, schmeckt unsere Beziehung auch kalt sehr gut. Mit dem richtigen Verständnis für meine Fähigkeiten, für das, was mich ausmacht, werde ich die Welt plötzlich auch durch einen anderen Filter wahrnehmen.
Egal, was Dir in Deinem Leben widerfährt, glaube an Dich und Deine Fähigkeiten. Du bist wunderbar und einzigartig. Eines Tages wirst Du sehen, wie vielen Menschen Du Liebe schenkst und Hoffnung. Du bist gut so, wie Du bist.
Wenn ich das glauben kann, dann kannst Du das auch. Ich genehmige mir jetzt noch ein Stück Kuchen zum Kaffee, in der Frühlingssonne, und lächle vor mich hin. In diesem Sinne: Genießt den Frühling und fragt Euch mal wieder nach dem „Warum“ in Eurem Leben.
Zum Autor
Großstadt-Single sucht seine Traumfrau:
Jan Schmiedel (Foto) ist ein Großstadt-Single mit einem Hang zur Romantik und eleganter Lebensart. Er bewundert und liebt die Frauen, auch wenn sie manchmal ein großes Rätsel für ihn sind und ihn zuweilen in tiefe Verzweiflung stürzen. Was er auf der Suche nach seiner Traumfrau alles erlebt, schreibt er als neuer R2-Kolumnist unter dem Blogger-Namen "R2-Casanova" auf. |