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Geisha: Die japanische Traumfrau

Japanologin Susanne Liauw über die asiatische Traumfrau Geisha

Von Sun-Mi Jung für R2-Stilikone

Foto: Kondo Atsushi, Lizenz

Zur japanischen Tradition und Kultur gehört die Geisha. Mehr über diese asiatische Traumfrau weiß die Japanologin Susanne Liauw.

Dortmund/Düsseldorf. Die Geisha. Eines der bestgehüteten Geheimnisse Asiens. Sie gehören zu den schönsten, geheimnisvollsten und faszinierendsten Frauen der Welt. Wie sie lebten, wovon sie träumten und wie aufregend ihr Leben war, weiß die Düsseldorfer Japanologin Susanne Liauw.

Wie alles anfing…

„Die ersten Geishas waren Männer. Die bei festlichen Banketten als Musiker auftraten und für Unterhaltung sorgten“, weiß Susanne Liauw. „Erst später kamen dann Frauen dazu, die in den traditionellen Künsten ausgebildet waren und diese darboten“, erklärt sie. Mit dem Aufkommen eines neureichen Städtebürgertums, welches die feine Lebensart des Adels imitieren und mit exklusiven Statussymbolen seinen Reichtum zeigen wollte, begann auch der Aufstieg der Geishas: „Mit einer Geisha, deren Dienste sehr teuer waren, konnten die neureichen Männer angeben. Hier im Westen übernahm häufig eine Ehefrau die Rolle eines Statussymbols. Im traditionellen Japan wurden Ehefrauen jedoch im Haus versteckt. Eine elegante Dame ging einfach nicht aus dem Haus. Das war sehr unfein. Und so unterhielten viele reiche, verheiratete Männer eine Geisha, mit der sie sich in der Öffentlichkeit zeigen konnten.“

It-Girls

„Geishas waren die einzigen Frauen, die sich im alten Japan frei in den Städten bewegen durften. Einer eleganten, reichen Dame war das nicht erlaubt, sie musste brav im Haus bleiben. Auch Prostituierte wurden von der Öffentlichkeit ferngehalten. Daher war es für eine Geisha auch so wichtig, immer perfekt gestylt aufzutreten. Sie war schließlich für alle sichtbar und präsent. Und so entwickelten sich Geishas zu Stilikonen und Modevorbildern, die nachgeahmt wurden. Sogar von den eleganten, reichen Damen. Die das nur nicht gern zugaben… Heute haben diese Aufgabe Hollywood-Schauspielerinnen und berühmte Sängerinnen übernommen“, schmunzelt Susanne Liauw.

Karrierefrau Geisha

Die Karriere einer traditionellen Geisha begann sehr früh. Und zwar mit drei Jahren und drei Monaten. „War man die Tochter einer Geisha, wurde man bereits in sehr jungen Jahren ausgebildet. Das erklärt sich auch mit der konfuzianischen Kultur, die auf eine sehr frühe Beschulung Wert legt“, sagt Susanne Liauw. „Hatte man keine Geisha zur Mutter, begann die Ausbildung mit etwa zehn Jahren. Wenn absehbar war, ob das Mädchen zur einer hübschen Frau werden würde.“ Insgesamt dauerte die Ausbildung etwa zehn Jahre und beinhaltete unter anderem Tanz, Gesang, Musizieren, intelligente Konversation, Etikette und Teezeremonie. Ausgebildet wurden Geishas von einer erfahrenen Kollegin, die das Mädchen unter ihre Fittiche und die volle Verantwortung für ihren Schützling übernahm. Das Mädchen lernte vor allem durch ‚Learning by doing‘. Heutzutage lassen sich immer noch junge Frauen zur Geisha ausbilden. Motiviert werden sie vor allem durch ihre Liebe zu den traditionellen japanischen Künsten, wie Tanz oder das Spielen traditioneller Instrumente. Ausgebildet werden sie von teuren Privatlehrern.

Geishas und die Männerwelt

Auch wenn die Buchung einer Geisha sehr teuer war, reichten die Einkünfte aus ihren Auftritten nicht aus, um ihren Lebensunterhalt zu sichern. Schließlich mussten sie die hohen Kosten für ihre Ausbildung zurückzahlen und viel Geld für Kleidung und Accessoires ausgeben. Daher strebten alle Geishas eine Beziehung zu einem reichen, älteren, verheiratete Mann an und wurden von ihm als seine Mätresse finanziell unterstützt. Schwierigkeiten gab es, wenn aus dieser unehelichen Verbindung männliche Kinder entstanden, die eine erbrechtliche Gefahr für die ehelichen Söhne darstellten. Durch diese Beziehungen hatten Geishas hervorragende Kontakte zu einflussreichen Männern und genossen entsprechende Privilegien. Eine Heirat strebten sie meist nicht an, das hätte nicht nur das Ende ihrer Karriere bedeutet. Sondern auch einen schwierigen Stand in ihrer Schwiegerfamilie. Denn eine Geisha war trotz allem gesellschaftlich nicht makellos.

Kleidung und Accessoires

Eine Geisha musste schön, schick und gepflegt sein. Ihre Berufskleidung bestand aus Seidenkimonos, die perfekt auf die Jahreszeit und den Anlass abgestimmt werden mussten. Eine Herausforderung, die viel Wissen voraussetzte und mit der man seine Bildung unter Beweis stellen konnte. Ebenso wichtig war der Haarschmuck: Da Gold sehr teuer und in einem abgeschlossenen Land wie Japan kaum erhältlich war, wurde Ebenholz als Material für Haarnadeln und Haarkämme verwendet. Weiteres Material waren Stoffblumen aus Seide, die ebenso kostbar, aber verfügbar war. Und so machten Geishas „Kanzashi“, die seidenen Blüten zu einem modischen Trend, der von allen anderen Frauen gern imitiert wurde. Sogar von den eleganten Damen, die ein wenig auf die Geishas herabsahen…

 

Zu Susanne Liauw :

Japanologin und Expertin für traditionelle japanische Bastelarbeiten ist die Düsseldorferin Susanne Liauw. Exklusiv für die Leser von R2inside lädt sie gemeinsam mit der R2-Stilikone zum japanischen Handarbeitsnachmittag ein.

 

Mehr zu Susanne Liauw unter: www.pinterest.com/saisofan.

 

  

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