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Déjà vu

Aus dem Nähkästchen einer "verzweifelten Hausfrau"

Von "Brenda van Kamp" für R2-Blogger 

Foto: © ReubenInStt, Lizenz

Auf der Suche nach harmonischer Zweisamkeit ist die R2-Verzweifelte Hausfrau "Brenda van Kamp". Nach zwei Scheidungen und der Erkenntnis, alle Männer sind doch gleich...

Rhein-Ruhr. Ich bin ein gebranntes Kind. Zweimal geschieden, es gab so viele Männer es in meinem Leben. Was Kerle betrifft, da kenne ich mich aus. Ob Andi, Tim oder Thomas, sie sind doch alle gleich, wollen alle nur dasselbe. Männer sind eben alle gleich, ich kenne sie inzwischen und mach mir da nichts mehr vor.

Neulich, auf der Ü30-Party

So, wie am Mittwoch letzte Woche auf der Ü30 Party. Der mit den den tiefbraunen Augen, der so rüberguckt. Bestimmt ist das auch so einer, der mehr verspricht, als er hält. Der wird einmal mit mir ausgehen, und sich dann ständig von mir bekochen lassen. Wird seine Socken rumliegen lassen, nach einer Weile auch nicht mehr täglich duschen, nur noch ab und zu mit mir ausgehen, bevor er dann feststellt, dass es zuhause auf der Couch ja bequemer und billiger ist. Wird mich fragen, was er anziehen soll und sich freuen, wenn ich ihm sage, was er auf dem Heimweg mitbringen soll.

Ich weiß schon jetzt und hier, wie das ausgeht, das mit uns dauert eine Nacht oder vier Jahre. Er will bestimmt mit mir tanzen und nach ein paar Tagen stehen wir plötzlich, ganz zufällig, vor seinem Haus. Natürlich nur auf einen Kaffee, weiter nichts. Ich geh schon mal vor, ich kenne mich da aus, weiß, dass ich erst ins Bad gehe und er das Licht dimmt und so. Trinke den Wein, den er mir hingestellt hat, küsse ihn und freue mich auf das, was kommt. Genieße die Extras, die er mir zukommen lässt, wissend, dass dies nicht ewig so bleiben wird.

Und wenn wir dann auf den Tetraeder klettern, hab ich das schon dreimal in den letzten Jahren gemacht, erst mit Andi, dann mit Tim und auch mit Thomas. Ist eh immer das Gleiche, nur mit einem anderen Mann. Küsse ihn da oben, lasse mich festhalten, und genieße es, mal die Beschützte zu sein.

Irgendwann mutiere ich zur Mama

Und wenn er dann für mich kocht, hab ich das schon hundert Mal erlebt, das ist immer das Gleiche. Erst werde ich umworben, bis ich irgendwann zur Mama mutiere, die ihm sagen muss, wie das Leben läuft, wo seine Socken sind und wer von den Freunden wann Geburtstag hat.

Und die wunderbaren braunen Augen, die mich am Anfang so fasziniert haben, die verlieren ihren Reiz, wenn ich feststelle, dass er am liebsten in seinem Kleingarten seine Rote Bete erntet und die Gürkchen süsssauer einlegen will und ich dabei assistieren soll. Soll am besten nicht mehr zu meinen Kongressen fahren, sondern mit seinen Freunden Bier trinken, auch wenn ich das hasse wie die Pest und lieber Frühburgunder und Fisch und ganz laut Ina Müller im Garten konsumiere.

Meist gerate ich an Ingenieure. Meine Therapeutin hat mir dringend geraten, meine Partnerwahlstrategien mal zu überdenken. Keine Ahnung, was diese drögen Typen an mir finden. Vermutlich meine temperamentvolle, lebenslustige Art, die so super zu der konservativen, spießigen Männerwelt passt. Jeder sucht eben das, was ihm fehlt!

Ich aber schaue jetzt gerade auf dieser Ü30 Party in die wunderbar brauen, warmen Augen. Doch ich weiß schon jetzt, wie es weitergeht. Es ist doch immer das Gleiche, total das Gleiche. Alle wollen sie bloss das Eine, mal mehr verpackt, mal weniger. All das Gelaber, blablabla, der zieht mich in Gedanken doch schon aus, fragt sich, ob meine Unterwäsche weiß und bieder oder schwarz oder rot mit Spitze ist, wie ich wohl im Bett bin und wie ich mich morgen früh in seiner Wohnung aufführe. Ob ich ihm devot den Kaffee bringe oder nachts schon heimlich verschwinde.

Egal. Die braunen Augen haben mich überzeugt. Ich gehe dann mal. Auf einen Kaffee. Er erinnert mich eben viel zu sehr an meinen Vater. Ob er wohl genauso gut alles reparieren kann? Genauso souverän mit der Kettensäge umgehen kann? Genauso korrekt das ganze Werkzeug wieder verräumt? Es ist eben alles immer relativ. Und das, was frau kennt, wählt sie eben immer wieder. Genau wie er. Eben ein Déjà vu.

 

   Zur Autorin:

 

Eine verzweifelte Hausfrau im R2-Gebiet

 

 "Brenda van Kamp", Mitte 40 und gut ausgebildet, ist dort, wo viele Großstadt-Singlefrauen noch hin möchten: Ehemann, Kinder, ein gemütliches Zuhause. Und eigentlich glücklich. Wären da nicht die Tage, an denen sie alles in Frage stellt und über ein alternatives Leben nachdenkt. Wie sich das anfühlt, schreibt die "Verzweifelte Hausfrau" unter ihrem Pseudonym "Brenda van Kamp" auf.

 

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