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Wo ist die Liebe geblieben?

Aus dem Nähkästchen einer "verzweifelten Hausfrau"

Von "Brenda van Kamp" für R2-Blogger 

Foto: © Pieterjan Vandaele, Lizenz

"Wo ist die Liebe geblieben". fragt die R2-Verzweifelte Hausfrau Brenda van Kamp. Denn manchmal ist das Leben zu zweit ganz anders, als man es sich vorgestellt hat.

Rhein-Ruhr. Wir alle träumen von der großen Liebe, vom Glück, das alles aushält. Davon, mit dem einen Men-schen alt zu werden. Diese Phantasie berührt uns und unser ganzes Leben lang versuchen wir ihr nahe zu kommen. Die Krönung unserer Liebe sind Kinder, ein Heim und eine liebevolle und verständnisvolle Beziehung.

Die große Liebe blieb auf der Strecke...

Doch manchmal haben wir kein Glück. Der Partner schätzt uns nicht so, wie wir es gern hätten, die Kinder sind wunderbar, ein einziges Glück und doch so anstrengend, frech und undankbar. Wir selbst gehen mit dem Partner nicht essen, kaufen ihm nicht mehr die Lieblings-Leberwurst und auch sein früher so charmantes Wochenend-Faulenzertum nervt uns irgendwann nur noch an. Für alles war Zeit in den letzten Jahren, Hausbau, Elternabende, Arbeit, Sport, Familie, nur wir selbst und unsere große Liebe blieben auf der Strecke.

Und dann stellen wir fest, dass die Macht dieser Liebe nicht ausreicht, unsere Vision der glücklichen Beziehung aufrecht zu erhalten. Wir sehen, dass wir uns entwickelt haben, und unser Partner damit nicht zurecht kommt. Und erst halten wir fest an der Illusion, alles retten zu können, wenn der Partner sich nun endlich ändert oder zur Not wir uns ändern, aber dann merken wir, dass wir lieber Zeit mit anderen verbringen. Mit der Laufgruppe, der Wandergruppe, den Arbeitskollegen. Wir sind froh, morgens zur Arbeit zu entkommen und am Wochenende gehen wir uns aus dem Weg. Gehen an den Schreibtisch, einkaufen, verstecken uns hinter den Kindern und in der Garage.

Die Kinder sollen nicht als Scheidungskinder aufwachsen, wir fürchten die Reaktionen der Schule, der Freunde und unserer eigenen Eltern. Wir haben Angst vor den Änderungen, die mit einer notwendigen räumlichen Trennung einhergehen. Haben Angst vor Streit, Kampf um die Kinder und finanziellen Engpässen. Wollen nicht zugeben, dass wir es nicht geschafft haben, eine glückliche und funktionierende Beziehung zu führen. Aber wir erkennen irgendwann, dass die Lieblosigkeit im Umgang miteinander gerade den Kindern kein gutes Vorbild ist und wir gerade unserer Vorstellung von gelingender Erziehung, von uns als Vorbild und unserem Wunsch nach Liebe und Zärtlichkeit nicht entsprechen.

Die Unterschiede sind zu groß geworden

Und irgendwann, wenn sich endlich einer von beiden traut, es auszusprechen, sehr lange nach vielen Streits um Geld, Hausarbeit, Gewohnheiten und anderen Dingen, lange nach wilden Drohungen, auszuziehen und tausendfachen Überlegungen, wie man die Beziehung noch retten könne, kommt die Erkenntnis: Einfach loslassen, weil die Unterschiede zu groß geworden sind, um zusammen noch glücklich zu sein und. Und dann kann man sagen:

„Du willst gehen, ich will springen, du willst reden, ich lieber singen, ich will gehen, du willst bleiben, wir gehen schon lange auf ganz unterschiedlichen Wegen. Du willst sparen, ich will leben, du willst sorgen, ich will frei sein, wir finden keine gemeinsame Sprache mehr. Du willst ausruhen, ich will tanzen, wir wollen beide so nicht weitermachen, und finden doch keine Worte. Mein Herz schlägt schneller als deins, sie schlagen nicht mehr wie eins, wir leuchten heller allein, vielleicht muss es so sein. Ich fühle mich jung, und du dich alt, ich will fliegen, du willst dich zur Ruhe setzen. Wir sind ein lange festgefahrenes Team, und ich frage nicht mehr, was uns verbindet oder trennt, weil ich weiß, wir drehen uns doch nur im Kreis. Wir haben die Stille um uns totgeschwiegen.

Und jetzt ist die Zeit gekommen, um zu gehen. Ich fühle keinen Groll, ich gebe dich frei, damit du ein neues Glück finden kannst. Wir haben unsere Sache gut gemacht in den letzten Jahren und nun kommt die Zeit für etwas Neues. Und weil ich weiß, dass ich stärker bin als du, werde ich gehen. Ich gebe dich frei, denn ich werde dich immer lieben! Du wirst durch die Kinder immer ein Teil von mir bleiben.“

(Text: angelehnt an A. Bourani. Auf anderen Wegen)

 

   Zur Autorin:

 

Eine verzweifelte Hausfrau im R2-Gebiet

 

 "Brenda van Kamp", Mitte 40 und gut ausgebildet, ist dort, wo viele Großstadt-Singlefrauen noch hin möchten: Ehemann, Kinder, ein gemütliches Zuhause. Und eigentlich glücklich. Wären da nicht die Tage, an denen sie alles in Frage stellt und über ein alternatives Leben nachdenkt. Wie sich das anfühlt, schreibt die "Verzweifelte Hausfrau" unter ihrem Pseudonym "Brenda van Kamp" auf.

 

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