Sommerzeit – Badezeit
Was der "Mann von Welt" anzieht
Von Marc Benninger für R2-Blogger
Foto: © Josh Stevenson, Lizenz
Sommerzeit, Badezeit. Ob am Strand, am See oder im Freibad. Ein Mann sollte immer eine gute Figur machen. Und auf seine Badekleidung achten.Zürich. Zugegeben, der Sommer ist schon weit fortgeschritten und bald steht schon der Herbst vor der Türe. Das Wetter war bisher eher schlecht als recht und es gab noch nicht sehr viele Tage, an denen man sich an Hitze und kühlem Nass erfreuen konnte.
Doch die Hoffnung stirbt ja angeblich zuletzt und es gibt bestimmt noch ein paar schöne Tage, an denen Man(n) seinen Luxuskörper, den man das Jahr über trainiert hat, gerne der breiten Öffentlichkeit zeigen will.
Kaum ist es heiß, sind die Badeanstalten überfüllt und man findet kaum Platz sein Badetuch vernünftig auszubreiten. Mit der Kleidung fällt bei vielen auch der Stil und es kommen Dinge zum Vorschein, die man nicht unbedingt sehen will.
Wer ist der Schönste?
Ich beobachte da verschiedene Sorten von Männern. Da gibt es zum Beispiel die Jungen, welche gerne ihren trainierten, gebräunten und meist tätowierten Körper zur Schau stellen. Die Jungs sind meist top gestylt und gepflegt. Zweck ist natürlich, die Aufmerksamkeit des weiblichen Geschlechts auf sich zu ziehen und so kommt es manchmal zu richtigem Balzverhalten. Wer ist der Schönste, der Beste und der Stärkste?
Wir Männer glauben ja, je mehr Muskeln wir haben, desto attraktiver wirken wir auf das weibliche Geschlecht. Das ist nicht unbedingt der Fall! Klar, die meisten Frauen bevorzugen einen Herren, der gepflegt ist und einigermaßen sportlich aussieht. Ich kenne aber wenige Frauen, die einen Bodybuilder zu Hause haben möchten. Frauen legen gar nicht immer so viel Wert auf möglichst viele Muckis.
Ich glaube, dass Frauen viel mehr Wert darauf legen, ob ein Mann gepflegt daherkommt und ob er eine positive Ausstrahlung hat. Ist eine gute Unterhaltung auch noch möglich, hat man schon fast gewonnen. Es gibt also Wichtigeres, als ein Adonis zu sein.
Badehose?
Aber zurück ins Freibad. Manchmal kommen hier Körperteile zum Vorschein, die sonst von Kleidern und Schuhen gnädig kaschiert werden. Einiges davon verursacht tatsächlich Kopfschütteln bei mir.
Nehmen wir die Badehose. Wann haben Sie sich zum letzten Mal eine neue Badehose gekauft? Wenn ich mich umschaue, sehe ich Modelle, die zu der Zeit gekauft wurden als Tarzan und Jane das erste Mal im Fernsehen zu sehen waren. Oder ein in die Jahre gekommener Herr trägt eine Surfershorts mit der Riesenaufschrift „O’Neill“ oder „Quicksilver“. Was will er uns damit sagen? Ist er eventuell ein pensionierter Surflehrer?
Gibt es überhaupt die korrekte Badehose, welche zeitlos ist? Auf jeden Fall! Und sie sollte dem Alter des Trägers entsprechen. Geht bei Jungen bis 25 Jahre praktisch alles, wird es danach ein wenig schwieriger. Die Surfershorts sind durchaus okay an Teenagern oder an einem Surfer. An einem über Vierzigjährigen sieht das eher aus, als sei er als Werbebeauftragter des Labels unterwegs.
Die knappe, kurze Badehose gehört für mich eigentlich verboten. Außer Sie sind ein Wettkampfschwimmer. Dann ergibt diese absolut Sinn. Wie sollte also die richtige Badehose für den Herrn zwischen 25 und 95 Jahren aussehen? Meiner Meinung nach sollte das eine Badeshorts sein, welche in etwa bis zur Mitte des Oberschenkels reicht und nicht zu eng anliegt. Ich mag die Badehose möglichst ohne Aufschriften oder große Logos, das zeugt von Understatement und ist zeitlos.
Nicht ohne Shirt ins Restaurant
Bei den Farben dürfen Sie ruhig ein bisschen experimentieren und mutig sein. Wenn Sie allerdings eher blass sind, sehen Neonfarben eher unvorteilhaft aus. Wenn Sie das Glück haben und eher dunkel sind, dann sehen Neonfarben oder grelle Farben toll aus. Ansonsten halten Sie sich eher an gedeckte Farben.
Im Freibad gibt es oft auch Restaurants und ich bin der Meinung, dass man sich nicht mit nacktem Oberkörper in ein Restaurant setzt. Nehmen Sie also ein T-Shirt und ziehen Sie es sich über. Weiß passt dabei perfekt zu allem und Sie werden auch nicht unnötig schwitzen. Vielleicht sieht das nicht jeder so, aber ich denke, die wenigsten setzen sich zu Hause mit nacktem Oberkörper an den Esstisch. Also weshalb sollten Sie das auswärts tun?
Noch ein Wort zum Thema Haare. Viele Frauen haben ja mit Haaren zu kämpfen an Stellen, wo sie keine Haare haben möchten. Leider ist dieses Phänomen nicht nur bei Frauen vorhanden, sondern auch bei uns Männern. Frauen sind uns jedoch um Längen voraus, denn sie enthaaren, wo sie eben keine Haare wollen.
Es gilt also zu überlegen ob eine üppige Haarpracht am Rücken, unter den Achseln oder an anderen Stellen wirklich toll anzusehen sind. Ich möchte hier auch keine Diskussion lostreten ob glattrasiert oder behaart attraktiver ist, das sollte jeder für sich selber entscheiden. Es gibt auch immer einen Mittelweg und Man(n) kann sich gewisse Haare auch mal trimmen im Sommer. Es gibt für mich gewisse Stellen, da sind Haare tabu. Bei Männern, wie bei Frauen. Das ist aber natürlich nur meine ganz persönliche Meinung.
Werfen Sie jetzt noch einen kritischen Blick auf Ihre Hände und Füße und fragen Sie sich, ob die gepflegt aussehen. Falls nicht, kaufen Sie sich eine entsprechende Pflegecreme oder noch besser, leisten Sie sich eine Pediküre. Frauen achten sehr auf Hände und im Sommer auch auf Füße und glauben Sie mir: Mit gepflegten Händen und Füßen haben Sie bessere Karten bei einer Frau und hinterlassen einen guten Eindruck.
Man sagt nicht umsonst, die Hände sind die Visitenkarte eines Menschen. In dem Sinne wünsche ich allen ein uneingeschränktes Badevergnügen und einen schönen Sommer!
Zum Autor:
Der "Mann von Welt" weiß, wie man Männer stylt
Marc Benninger (Foto) ist der "Mann von Welt" bei R2inside. Der Styling-Berater weiß, wie sich Männer, aber auch Frauen stylen können, damit sie immer und überall eine gute Figur machen. Der Schweizer lebt in der wunderschönen Stadt Zürich und gibt regelmäßig bei R2inside Stylingtipps für den Mann oder auch die Frau von Welt. Mehr unter www.bestylish.ch. |