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Luxus auf der Baustelle? Aber klar doch!

Neue R2-Serie Luxus: Was die "Ladyboy" Silke Land-Weltner dazu meint

Von Silke Land-Weltner für R2-Blogger

Foto: Bin im Garten, Lizenz

Luxus? Aber klar doch! Aber nicht nur an besonderen Tagen, sondern auch im ganz normalen Alltag kann man Luxus erleben. So wie die Ladyboy Silke Land-Weltner.

Dortmund. Luxus. Allein das Wort verpflichtet, löst die verschiedensten Assoziationen bei mir aus: Villen, teure Autos, feine Garderobe, exklusive Veranstaltungen. Und dennoch gibt es Luxus auch in ganz anderen Sphären.

Ich habe Glück mit meinem Arbeitgeber

Für mich bedeutet Luxus auch, einen Arbeitgeber zu haben, der es mir ermöglicht, mich weiterzubilden und zu entwickeln. Ich habe das Glück – den Luxus – an Fort- und Weiterbildungsveranstaltungen teilzunehmen, die ich voll und ganz von meinem Arbeitgeber finanziert bekomme. Das ist ein wahrer Luxus und definitiv kein Standard in der Berufswelt.

Zu Beginn meiner beruflichen Laufbahn hatte ich einen Arbeitgeber, bei dem durften wir noch nicht mal auf die Baustelle, geschweige denn zu Weiter- oder Fortbildungsveranstaltungen oder zu Messen. Wenn, dann mussten wir dafür Urlaub nehmen und alles selbst finanzieren. Dort hieß es nur „learning by doing“!

Sollte ich eine blutige Ingenieuranfängerin, frisch von der Uni und absolute Theoretikerin, das auch bleiben??? Ich plante meine Anlagen und dimensionierte die Rohrleitungen, zeichnete alles schön sauber in die Pläne und war mit mir und meiner Arbeit zufrieden. Doch es dauerte gar nicht lange, da bekam ich einen wütenden Anruf und wurde beschimpft: „Haben Sie denn noch nie eine Sanierungsbaustelle gesehen? Wissen Sie denn nicht, dass bei einer Sanierung die Pläne zwar immer ganz schön aussehen, doch die Wahrheit ganz anders ist? Und können Sie denn nicht mal auf die Baustelle kommen, um die Planung in Natura anzuschauen?“ Also ging ich zum Chef und fragte, ob ich ausnahmsweise zur Baustelle fahren dürfte. Na, raten Sie mal die Antwort.

Ich musste erstmal heulen!

Richtig! Ich bekam den nächsten Anpfiff: „Haben Sie denn in der Uni das Planen und Zeichnen nicht gelernt? Und was fällt Ihnen ein, während der Arbeit spazieren fahren zu wollen?“. Ich zog mich wie ein begossener Pudel in mein Büro zurück und heulte erst einmal mit mir selbst um die Wette. Doch alles Heulen half nichts, das Problem musste gelöst werden. Als Ingenieurin war ich für die korrekte Planung verantwortlich und daher blieb mir keine andere Wahl, als mir das Problem auf der Baustelle anzuschauen. Ich rief den Vorarbeiter an und vereinbarte einen Termin NACH meiner Arbeit und bat ihn, dies für sich zu behalten, damit ich nicht noch mehr Ärger bekam.

Als ich auf der Baustelle meine Planung mit der Realität des Sanierungsgebäudes verglich, verstand ich, warum der Vorarbeiter so geschimpft hatte. Die Pläne haben natürlich nicht sämtliche Ecken und Kanten widergespiegelt und daher passten meine Trassenführung und die Anlagen vor Ort nicht zusammen. Für mich war es ein Luxus auf die Baustelle gefahren zu sein, weil ich sehr viel – auch für meine Zukunft - dabei lernte.

Ich habe mich für den Luxus entschieden

Letztlich habe ich die Baustelle ganz gut abgeschlossen und - was für mich viel wichtiger war - festgestellt, dass mein Arbeitgeber mich nicht zufriedenstellen konnte. So konnte und wollte ich nicht mehr arbeiten! Ich beschloss, nur noch für Arbeitgeber zu arbeiten, die mir die Voraussetzungen zum vernünftigen Arbeiten boten. Und daran interessiert sich, mich zu fördern. Und diesen Luxus konnte ich anschließend tatsächlich fast immer genießen.

Heute macht mir mein Job wirklich Spaß. Ich kann mich entfalten und vor allem weiterentwickeln. Als Ergebnis hat mein Arbeitgeber eine zufriedene und glückliche Mitarbeiterin, die nicht immer auf die Uhr schaut, wann denn endlich Feierabend ist und die in sehr vielen Bereichen eingesetzt werden kann. Mein Luxus ist also gleichzeitig ein Luxus für meinen Arbeitgeber. Was für ein LUXUS!

(Wenn dies alle beherzigen würden, gäbe es übrigens weniger Krankmeldungen und viel mehr Glück und Zufriedenheit auf der Welt. So sehe ich das!)

  Zur Autorin:

 

Eine "LadyBoy" erobert die Männerwelt

 

Silke Land-Weltner (Foto), auch liebevoll genannt Silli, wurde im Juni 1967 in Berlin geboren. Sie hat eine erwachsene Tochter, die derzeit Pferdewissenschaften in Wien studiert. Seit 1994 lebt sie in NRW und seit 2007 im R2-Gebiet, genauer gesagt in Ense, Lünen. Sie ist verheiratet und arbeitet seit drei Jahren in Köln im Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW (BLB NRW). Für R2inside schreibt die Diplom-Ingenieurin (FH) als "Lady Boy" von ihren schönen, lustigen und manchmal nachdenklichen Erlebnissen als Frau in einem traditionellen Männerberuf.

 

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