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R2-Blogger - Gold Miss
17.10.2013 09:00Ich glaube, Ryan Gosling trägt gar keinen Schlafanzug... ;-) -
R2-Blogger - Gold Miss
17.10.2013 06:38Auch ein Ryan Gosling (or whatever) wird auf Dauer langweilig. Und auch er sieht im Schlafanzug so ... -
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15.10.2013 12:38Liebes R2-Tam, danke für den schönen "grünen" Bericht. Das Ökonetzwerk und den Blog 365do habe ich ...
Liebe als Tauschware
Ein "Casanova" im fremden Land der Traumfrauen
Von Jan Schmiedel für R2-Blogger
Foto: © Mk2010, Lizenz
Im Land der Traumfrauen ist der R2-Casanova Jan Schmiedel unterwegs. Und gleichzeitig auf der Suche nach der Liebe seines Lebens.Hamburg. Ist Liebe reine Glückssache, die manchen Menschen einfach zufliegt und viele andere haben einfach Pech? Oder ist Liebe eine Fähigkeit, die wir alle erlernen müssen wie einen Beruf? Bis vor kurzer Zeit dachte ich, der erste Punkt wäre die Wirklichkeit. Es ist ja nicht so, dass wir uns alle nicht nach Liebe sehnen. Die meisten Gespräche drehen sich um die Liebe. Wir schauen Liebesschnulzen, hören Liebeslieder oder lesen Hunderte von Büchern, die das Thema „Liebe“ beinhalten.
Wir müssen etwas für die Liebe tun? Unglaublich!
In all‘ meinen Gesprächen ist noch nie jemand - mich eingeschlossen - darauf gekommen, dass wir etwas für die Liebe tun müssen. Daran arbeiten! Ja, wir alle wollen diesen Luxus einer Liebe genießen, sind aber oft nicht bereit, auch etwas dafür zu tun. Wir denken so gut wie gar nicht darüber nach, dass wir auch Liebe geben müssen.
Im Gegenteil. Wir Männer denken oft, wir müssten supererfolgreich, mächtig und reich sein. Wenn wir das alles erreicht haben, werden wir geliebt. Ich gebe zu, dass dieses Bild in den Medien ja auch geschürt wird. Bei Frauen beobachte ich oft eine andere Methode: Frauen investieren viel Energie und Geld in Kosmetika, hübsche Kleider und dergleichen, um attraktiv zu sein. Keine Frage, eine hübsche Frau beflügelt meine Fantasie und weckt mein Verlangen sie kennenzulernen. Männer, wie Frauen setzen auf gute Manieren, Humor, interessante Unterhaltungen, Hilfsbereitschaft, Bescheidenheit und Gutmütigkeit. Diese Eigenschaften sind auch wirklich erstklassig, um Freunde zu gewinnen. Aber die richtige Partnerin oder den richtigen Partner? Das bleibt doch stark anzuzweifeln.
Die "romantische Liebe"
In unserer westlichen Welt wurde in den letzten Jahren zudem die „romantische Liebe“ idealisiert. Wir sind auf der Suche nach unserer persönlichen Liebe. Was für ein Unterschied zu den Zeiten, als wir noch „verheiratet“ wurden und erst lernen mussten, den Partner zu lieben. Heute leben wir in einer Kultur des Kaufens. Der Tauschgeschäfte, die für beide Seiten günstig sind. Oder getreu dem Motto „Geiz ist geil“ lieber weniger geben und dafür mehr bekommen.
Wir Jungs suchen attraktive Mädels (und umgekehrt), die all‘ die netten „IN“ Eigenschaften bieten. So wie Yuppies, die sich ausschließlich an Modezeitschriften orientieren. Und wenn dann jemand der „Mode“ entspricht, verlieben wir uns in genau diese Werte. Und stellen unsererseits die entsprechenden Tauschobjekte zur Verfügung. Wir machen alle nur noch Geschäfte miteinander.
Und dann gibt es ja noch eine weitere Herausforderung: Viele Menschen (und auch ich gehörte lange Zeit dazu) sind der Ansicht, jemanden zu FINDEN sei leicht. Ihn aber über eine LANGE ZEIT zu lieben schwierig. Wir verwechseln das „sich verlieben“ mit dem „sich zu lieben“. Wir lernen uns immer besser kennen und durch unsere wachsende Vertrautheit verliert der Partner mehr und mehr den geheimnisvollen Charakter. Dann folgen Langeweile, Streit, Enttäuschung. Und die Liebe wird hingerichtet.
Kaum eine Sache schlägt so regelmäßig fehl wie die Liebe...
Beweist dieses „verrückt-nacheinander-sein“ nicht eigentlich nur, wie einsam man vorher war? Und trotzdem glauben so viele Menschen, dass es nichts Einfacheres gibt, als zu lieben. Kaum eine andere Sache auf dieser Welt wird mit so großer Hoffnung und Erwartung begonnen und schlägt so regelmäßig fehl wie die Liebe.
Wenn dies im Berufs- oder Geschäftsleben der Fall wäre, würde man alles daran setzen, die Gründe des Fehlschlages zu ergründen. Um dann alles besser zu machen. Oder es einfach aufgeben. Albert Einstein sagte einmal: „Die Definition von Wahnsinn ist, immer wieder das Gleiche zu tun und andere Ergebnisse zu erwarten.“ Und so rennen wir weiter fröhlich vor die gleiche Wand, immer und immer wieder.
Ist Liebe vielleicht ein Beruf?
Bei der Liebe scheint ein Aufgeben unmöglich zu sein. Also sollten wir herausfinden, worauf es bei der Liebe wirklich ankommt.
Vielleicht sollten wir die Liebe einfach einmal anders betrachten? Wie einen Beruf, den wir alle erst lernen müssen und dessen Fähigkeiten wir alle in uns tragen. In einer Berufsausbildung lernt man zuallererst die Theorie und setzt dieses Wissen in die Praxis um. Erst nachdem wir lange Praxiserfahrung gesammelt haben, verschmilzt das Wissen mit der Praxis. Wir handeln intuitiv. Oder denken Sie beim Autofahren bewusst daran, den ersten Gang einzulegen?
Und noch etwas ist entscheidend für das Gelingen einer Liebe: Liebe muss das Wichtigste auf dieser Welt sein! Und obwohl wir uns alle nach Liebe sehnen, sind doch häufiger andere Dinge viel wichtiger für uns, nicht wahr?
Wir verwenden so viel Energie, um Erfolg, Prestige, Geld und Macht zu erreichen und für die Liebe bleibt nicht mehr viel übrig. Liebe wirft natürlich keinen materiellen Gewinn ab und scheint nur ein Luxus zu sein. Wenn dem so ist, dann dürfen wir uns auch nicht wundern, dass sich so viele von uns weiterhin nach Liebe sehnen und sich dann ein neues Auto kaufen.
In diesem Sinne werde ich nun einen neuen Beruf erlernen: Die Liebe!
Zum Autor
Großstadt-Single sucht seine Traumfrau:
Jan Schmiedel (Foto) ist ein Großstadt-Single mit einem Hang zur Romantik und eleganter Lebensart. Er bewundert und liebt die Frauen, auch wenn sie manchmal ein großes Rätsel für ihn sind und ihn zuweilen in tiefe Verzweiflung stürzen. Was er auf der Suche nach seiner Traumfrau alles erlebt, schreibt er als neuer R2-Kolumnist unter dem Blogger-Namen "R2-Casanova" auf. |