Warum ruft er nicht an?

Großstadtsingle "Kerry Brat-Show" über Liebe in modernen Zeiten

Von Sun-Mi Jung für R2-Leben

Foto: © Takkk/Lizenz

Nach dem ersten Date warten Frauen auf den Anruf. Eine Zeit, die manchmal ganz schön lang werden kann.

Rhein-Ruhr.  Rhein-Ruhr. Jede Frau kennt das. Da hat man ein ganz zauberhaftes Date mit eine ganz wunderbaren Mann verbracht. Und dann ruft er einfach nicht an! Natürlich könnte man ganz pragmatisch sein und selbst anrufen. Aber das ist ja nicht Sinn der Sache. (Männer wollen Frauen schließlich erobern. Jedenfalls die, die wir attraktiv finden.) Was also tun, um die endlos lange Wartezeit bis zum nächsten Telefonat zu überbrücken? Großstadt-Single „Kerry Brat-Show“ hat einen Rat. Genauer gesagt fünf.

1. Geduld

Warten zu können ist eine Tugend, die mehr und mehr aus der Mode gerät. Dabei ist sie so nützlich. In der Regel wird man für seine ganze Warterei nämlich belohnt. Man denke nur an den sogenannten Marshmallow-Test, der ein Kind, das 20 Minuten auf einen Marshmallow, welcher direkt vor seiner Nase steht verzichten kann, mit einem zweiten belohnt. Diese Kinder, so hatte dieses psychologische Experiment ergeben, waren in ihrem späteren Leben erfolgreicher und glücklich als die, die den ersten Marshmallow sofort verschlungen haben. Stellen Sie sich den Mann also einfach als einen riesengroßen Marshmallow vor.

2. Dankbarkeit

Die meisten Frauen, die mehr oder weniger verzweifelt auf den Anruf eines Mannes warten, sind todunglücklich, weil sie in dieser Situation vor allem eines empfinden: Nämlich einen Mangel. Dass der Mann NICHT anruft, macht sie regelrecht fertig. Dabei kann man die ganze Situation auch einfach aus einer anderen Perspektive betrachten. Schön, dass es ÜBERHAUPT ein erstes, nettes Date gegeben hat. Schön, dass ein vernünftiger Mann ÜBERHAUPT aufmerksam geworden ist. Und sich ÜBERHAUPT erst getraut hat, um ein erstes Date zu bitten. Das fällt vielen Männer schwerer, als frau meint. (Zumindest denen, die ernsthafte Absichten hegen. Alle anderen kann man eh aussortieren.) Und ist gewiss keine Selbstverständlichkeit, die allen Frauen einfach so zusteht.

3. Liebevolle Akzeptanz

Unglück entsteht dadurch, dass man gegenwärtige Umstände, Situationen und Menschen nicht so akzeptiert, wie sie nun mal sind. Und damit meine ich nicht die Ungerechtigkeit oder den Hunger der Welt. Sondern die nervigen Nachbarn, die lästige Arbeit, das schlechte Wetter. Oder eben den ausbleibenden Anruf eines Mannes. Abgesehen davon hat es meist einen guten Grund, wenn Männer nicht anrufen. Entweder sie sind gerade wirklich beschäftigt. Oder sie haben einfach kein Interesse. Beides sollten wir akzeptieren. Auch wenn’s schwerfällt… Wie sagt der Dalai Lama? „Sorge Dich nicht. Entweder gibt es eine Lösung. Oder es gibt keine. In beiden Fällen gibt es jedoch keinen Grund zur Sorge.“ .

4. Selbstverantwortung

Sollten Frauen ihr Wohlbefinden, ihre Zufriedenheit und damit letztlich ihren Selbstwert tatsächlich vom Verhalten eines einzigen Mannes abhängig machen? Da kann man ja gleich die Ehefrau von Heinrich VIII. werden. Seine sechs Frauen hatten zumindest einen berechtigten Grund, um Leib und Leben zu fürchten, wenn sie die Gunst des Monarchen verloren. Für seine eigenen Gefühle und seine Zufriedenheit ist man in erster Linie immer noch selbst verantwortlich. Und nicht „die anderen.“ Auch, wenn die zweite Variante viel bequemer scheint. Aber erstens ist das ziemlich unreif. Zweitens ziemlich verantwortungslos. Drittens macht man sich abhängig. Und viertens macht das doch nun wirklich keinen Spaß!

5. Genießen Sie die Zeit „dazwischen“

Im Rückblick ist die schönste, aufregendste und romantischte Phase einer Beziehung doch die Anfangsphase. Wenn sich beide Parteien vorsichtig annähern, einander spielerisch kennenlernen, sich zwischen Hoffen und Bangen bewegen, flirten, necken. „Jeden Anfang wohnt ein Zauber inne.“ Wollen Sie diesen Zauber wirklich verpassen und sich den ganzen Tag darüber grämen, dass er nicht anruft? Dann sind Sie selbst schuld!