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Neue Serie im R2-Horizont: Türkischer Lifestyle im Rhein-Ruhrgebiet

My big, fat, turkish Wedding

Von Sun-Mi Jung für R2-Horizont

Fotos: Jung

Kleine Gastgeschenke gibt es für die Hochzeitsgäste. Eine Hennablume deckt die Hennapaste, die in die Haut einwirken soll, ab. Jede Menge Einladungskarten werden verschickt. Und Tülay Koca kümmert sich darum, dass die Hochzeit ein voller Erfolg wird.

Essen. Über eine halbe Million Menschen in NRW haben einen türkischen Hintergrund. Damit sind die Türken mit Abstand die größte Zuwanderergruppe in NRW. Vor allem im Ruhrgebiet und in Köln, also mitten im R2-Gebiet, leben zahlreiche türkischstämmige Menschen. Viele haben sich ihrer „neuen“ Heimat mittlerweile angepasst, pflegen aber dennoch alte Traditionen und leben damit ein Leben in und mit zwei Kulturen. So wie das „Korean Girl“. Dem türkisch-deutschen Lifestyle im R2-Gebiet widmet der R2-Horizont daher ab sofort eine neue Serie. Den Anfang machen türkisch-deutsche Hochzeitsbräuche. Dazu besuchte der R2-Horizont Tülay Koca, „International Wedding Planner“ aus Essen.

Seit sieben Jahren ist die bildhübsche, blonde (!) Türkin als Hochzeitsplanerin selbständig. Die stylische 44-Jährige kam als Vierjährige nach Deutschland und ist nicht nur äußerlich vollkommen „verwestlicht“, sondern auch innerlich: „Ich bin ein Dickkopf, der sich immer durchsetzt“, lacht sie, „auch gegen meinen Vater bei meiner eigenen Hochzeit.“ Aber dazu später mehr.

1.500 Gäste sind keine Seltenheit...

Sie, der Hochzeitsprofi, erklärt dem neugierigen R2-Horizont zunächst einmal, wie die Türken in Deutschland heiraten. „Auf jeden Fall sehr groß“, so Tülay Koca. „Wenn in der Türkei geheiratet wird, dann wird das ganze Dorf eingeladen. Und in der Stadt zumindest der ganze Stadtteil.“ So stehen ganz schnell 1.000 bis 1.500 Gäste auf der Matte. Und wollen mit dem Brautpaar eine rauschende Hochzeit feiern.

„Für die Eltern des Brautpaares ist es eine große Ehre, dass die Kinder heiraten und das wollen sie natürlich mit möglichst vielen Menschen feiern“, erklärt Tülay Koca. „Es ist auch eine große Ehre, Gäste einzuladen. Daher sollen auch so viele Leute kommen. Am besten die ganze Welt.“ Gastfreundschaft wird in der Türkei offensichtlich größer geschrieben als in Deutschland. Ungefähr zehn Mal so groß, wenn man von der Zahl der Gäste ausgeht.

Schnell stellten die eingewanderten Türken allerdings fest, dass Räumlichkeiten für 1.500 Hochzeitsgäste in Deutschland schwierig zu bekommen waren. Oft sogar gar nicht. „Man hat sich früher daher oft mit Turnhallen beholfen. Für die Gäste gab es dann häufig nur ein Getränk und ein Stück Torte. Das war okay.“

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