Saltim-Bocca: R2-Gabelbieger meistert das italienische Gericht
Drei Gänge „Salto Mortale“ und ein Zimmermannshammer
Von Peter Joerdell für R2-Gabelbieger
Foto: Joerdell
Den Erdäpfeln auf den Leib gerückt: Auch in Italien muss es nicht immer Pasta sein.
Düsseldorf. Wersten um genau zu sein. Ein Teil des R2-Teams drängt sich in der engen Küche einer 50m² Single-Wohnung. Umzingelt von frischem Basilikum, riesigen, gerade aus Italien mitgebrachten Fleischtomaten, Canolas, Ricotta-Creme, Rucola, Ciabatta und Salbei. Vom Fleisch gar nicht zu reden. „Es kann sein, dass wir ein paar Dinge unkonventionell angehen müssen, ich bin erst vor kurzem hier eingezogen“, lächelt Donata Cannoletta, unsere Gastgeberin, entschuldigend. Was uns nicht stören soll. Drei Gänge sollen es sein, italienisch, leicht nachzukochen, und trotzdem original mediterran. Ist das zu schaffen? Wie kompliziert wird es sein? R2-Chefredakteur Peter Joerdell im gnadenlosen Selbstversuch.
Etwas über zwei Stunden später sitze ich entspannt und satt in der Ecke, unter einer Dachschräge, die mich ständig dazu zwingt, meinen Kopf einzuziehen, ein Glas Pinot Grigio vor mir. Vier Stockwerke unter uns bimmelt draußen die Straßenbahn der Linie 701 vorbei. Was für ein gelungener Abend! Und ich habe mir nicht einmal beim Schneiden von Tomaten oder Putenfleisch in die Finger gehackt! Donata prostet uns zu: „Seht ihr, war doch gar nicht so schwer. Drei Gänge, italienisch, und alles ganz einfach zu bewerkstelligen.“ Ja, in der Tat. Wenn auch zum Teil etwas unorthodox. Aber der Reihe nach…
Vorspeise: Bruschetta
2-3 Fleischtomaten (in heißes Wasser legen, um sie zu häuten) in kleine Würfel schneiden.
Basilikumblätter klein schneiden.
1-2 Zwiebeln würfeln.
Einen Bund Rucolablätter klein schneiden.
Alles zusammen in einer Schüssel mit Olivenöl, Balsamico-Essig, Salz und Pfeffer vermengen und durchziehen lassen (abschmecken nicht vergessen).
Kurz vor dem Servieren Ciabatta in Scheiben schneiden und im Backofen leicht knusprig backen, Bruschetta-Masse auf die Brotscheiben geben.
„Der besondere Twist bei der Bruschetta-Masse ist es, die Fleischtomaten in heißes Wasser zu legen“, erklärt Donata Cannoletta. „Dann kann man die Haut ganz leicht abziehen.“ Also ab ins heiße Wasser mit zwei bis drei Fleischtomaten. Was danach kommt, ist eine leicht glitschige Angelegenheit – aber damit muss man eben fertig werden. Schon sind wir fleißig beim Vermengen. Die Vorfreude steigt – wow, so einfach ist das mit selbstgemachter Bruschetta-Masse? Ich dachte immer da gehört über Generationen tradiertes Geheimwissen dazu. „Abschmecken ist das Wichtigste“, betont hingegen Donata Cannoletta, und: „Man kann die Bruschetta-Masse prima auch schon morgens für den Abend vorbereiten und durchziehen lassen, in der Regel wird sie dann noch besser.“
Hauptgang: Saltimbocca und Backofenkartoffeln
Kleine Kartoffeln waschen und in Scheiben schneiden, in einer Schüssel mit Öl, Salz, Pfeffer und Thymian vermengen. Auf ein Backblech in den Backofen bei ca. 170 Grad für 30-45 Min.
Puten- oder Kalbsschnitzel schön klopfen, jedes Schnitzel der Länge nach halbieren und mit Parmaschinken und einem Salbeiblatt belegen und zu einem Röllchen aufrollen, mit einem Zahnstocher fixieren. Dann die Röllchen in einer Pfanne mit (Oliven-)öl und angebräunten Zwiebelwürfeln anbraten, mit 200 ml Weißwein und 200ml Hühnerbrühe ablöschen. In der Brühe noch mal eine Viertelstunde garen/kochen lassen.
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